Wieder in der Nachspielzeit, wieder der späte Nackenschlag: Nach dem 1:1 beim Hamburger SV bekam auch gegen den VfB Stuttgart die Führung nicht über die Zeit und musste sich in einem packenden Topspiel mit einem 3:3 begnügen. Besonders bitter dabei: Noch in der 89. Minute war der Jubel nach Karim Adeyemis Tor zum 3:2 riesengroß, doch Stuttgarts traf den Dortmundern nur zwei Minuten später mitten ins Mark.
Als sich nur wenige Minuten später bei Sky stellte, war ihm die Enttäuschung entsprechend ins Gesicht geschrieben. „Ja, es ist scheiße“, sagte der 23-Jährige, der zum zwischenzeitlichen 2:0-Pausenstand getroffen hatte. „Du machst in der 90. das Tor und kassierst in der 90. den Ausgleich. Die Stimmung ist gerade am Boden.“ In eine ähnliche Kerbe schlug kurz darauf Kapitän , der sich ärgerte: „Das darf uns niemals passieren, wir müssen das nach dem 2:0 zur Pause nach Hause bringen.“ Das Stuttgarter Tor zum 2:2 nahm Can auf seine Kappe („Ich schätze die Situation komplett falsch ein“), insgesamt seien die Gegentore zu „billig“ gefallen.
Zum Spiel
Mit etwas Abstand zum Spiel trat später bei der Pressekonferenz auf und erklärte, dass bei den Gegentoren die Präsenz gefehlt habe. Nichtsdestotrotz sah der Trainer ein spannendes Spiel, das keinen Sieger verdient gehabt hätte. „Wenn du in der 89. Minute das 3:2 erzielst, dann willst du das Spiel zuhause auch gewinnen“, gab Kovac zu. „Das ist uns nicht geglückt, deswegen sind wir schon enttäuscht.“ Dass es seinem Team gelang, gegen den VfB drei Tore zu schießen, zeige ihm, „dass wir eine gute Mannschaft haben. Es kann nicht immer alles klappen, aber ich habe heute schon Fortschritte gesehen.“
Von einer „Stimmung am Boden“, die Beier so kurz nach dem Spiel beschrieben hatte, wollte Kovac entsprechend nichts wissen. „Er hat am Anfang der Saison gesagt, wir wollen Meister werden, jetzt sind wir am Boden“, spielte Kovac die Aussage seines Spielers mit einem Lächeln runter. „Ihr müsst nicht immer alles glauben, was der Junge sagt. Wahrscheinlich hatte der Junge zu viel Laktakt im Körper und dann funktioniert das nicht ganz.“ Der BVB sei „mit Sicherheit nicht am Boden“. Es sei ärgerlich, aber der VfB eben auch „richtig gut“.
Gleichwohl könne er den Unmut verstehen. „Wir sind zuhause, wir wollen gewinnen – und das wollen wir am Dienstag zuhause gegen Villarreal wieder schaffen“, blickte Kovac der kommenden Aufgabe in der Champions League entgegen. „Wir müssen einiges verändern und die Spiele besser nach Hause fahren. Wir sind noch da, wo wir sein wollen – oben“, so Kovac, der versicherte: „Und am Ende werden wir auch oben bleiben.“
Wie schon beim Hamburger SV musste Borussia Dortmund am Samstagabend einen späten Ausgleich hinnehmen. Von schlechter Stimmung, die Maximilian Beier nach dem 3:3 gegen VfB Stuttgart offenbarte, wollte Trainer Niko Kovac nichts wissen.
