Selbst ein glanzloser Sieg wie gegen Werder Bremen (1:0) zeigt, dass sich die Eintracht im Vergleich zur vergangenen Saison weiterentwickelt hat. Dank einer starken Verteidigungsmentalität gewinnt Frankfurt nun auch enge Spiele, in denen offensiv nicht so viel funktioniert.
Ohne Glanz, aber mit viel Herz – Frankfurt überzeugt in der Defensive
Durch den 1:0-Erfolg gegen Werder Bremen klettert die Eintracht auf den zweiten Tabellenplatz. Aktuell spricht viel dafür, dass die Hessen in dieser Saison ein ernsthafter Anwärter für eine Top-4-Platzierung sind. Die Erwartungshaltung muss objektiv betrachtet zwar etwas tiefer angesetzt werden, da Bayern, Dortmund, Leverkusen und Leipzig wirtschaftlich in anderen Galaxien unterwegs sind. Trotzdem ist mit der Eintracht zu rechnen, und das nicht nur wegen der vielen formidablen Auftritte von Omar Marmoush und Hugo Ekitiké, die gegen Werder ausnahmsweise mal keinen Sahnetag erwischten.
„Noch mehr Offensivspektakel erwartet“
Ein nicht zu unterschätzender Erfolgsfaktor ist die im Vergleich zur vergangenen Saison deutlich bessere Verteidigungsmentalität. „Wir sprechen immer sehr viel über unsere Tore und Offensivaktionen, aber wir haben auch eine sehr gute Verteidigung. Du kannst nicht immer vier, fünf Tore schießen, auch wenn wir uns das wünschen“, sagt Sportvorstand Markus Krösche. Toppmöller räumt ein: „Wenn Eintracht Frankfurt gegen Werder Bremen spielt, hätte jeder noch mehr Offensivspektakel erwartet.“ Umso wichtiger war es, dass seine Elf mit Ausnahme des gefährlichen Kopfballs von Mitchell Weiser (76.) keine zwingenden Torchancen zuließ.
Weniger Unentschieden, mehr Siege
„Wir haben das Spiel über die Defensivleistung und die Intensität gewonnen“, resümiert Toppmöller zufrieden. Das gesamte Team leiste in dieser Saison in der Defensive „Top-Arbeit“, lobt der Coach. Exemplarisch erklärt er: „Wir wollten viel Mann gegen Mann spielen und den Gegner hoch attackieren. Auch am Schluss haben wir versucht, den langen Ball, der immer wieder kam, sehr früh aufzulösen, damit die Bälle nicht direkt bei uns am Sechzehner runterfallen, sondern im Mittelfeld. Alle waren in der Defensive sehr diszipliniert.“
Flügelspieler Ansgar Knauff zieht einen Vergleich zur vergangenen Spielzeit. „Das war ein schweres Spiel mit viel Kampf. Fußballerisch war das von beiden Mannschaften nicht das beste Spiel. Im letzten Jahr haben wir zu viele solcher Spiele nicht gewonnen.“ Umso wichtiger sei ein Dreier in einem solchen Duell. 2023/24 endeten 14 der 34 Bundesligaspiele mit einem Unentschieden – das war der Liga-Topwert, den sonst nur Mainz erreichte. Jetzt spielt das Team reifer und abgeklärter, zieht mehr enge Spiele auf seine Seite. Der verdiente Lohn ist Platz 2.