Borussia Mönchengladbach fährt mit dem 1:0 gegen Union Berlin den ersten Heimsieg seit Februar ein und wendet einen Fehlstart ab. Robert Virkus sieht die Mannschaft für den betriebenen Aufwand belohnt und lobt den Matchwinner.
Virkus nach einem „dreckigen Sieg“ erleichtert
Dieses Mal gab es keine Komplimente für die gezeigte Leistung, dafür aber endlich wieder einen Sieg. Wurden den Borussen nach den Niederlagen gegen Leverkusen, Stuttgart oder Frankfurt unter dem Strich ansprechende Vorstellungen attestiert, ging fußballerisch wenig gegen die kompakten und defensivstarken Unioner. Allerdings: dieses Mal stimmte das Ergebnis. Das 1:0 durch den eingewechselten Tomas Cvancara in der Nachspielzeit bedeutete den ersten Heim-Dreier seit Februar.
„Das war ein dreckiger Sieg, aber genau so etwas brauchst du in so einer Situation“, atmete Sport-Geschäftsführer Roland Virkus erleichtert auf. Nach nur drei Zählern aus den ersten vier Spielen hatte bereits reichlich Druck auf der Fohlenelf gelastet. „Wenn du dreimal ordentlich spielst und keinen einzigen Punkt holst, ist es klar, dass man ein bisschen zweifelt. Das ist logisch. Deshalb war es immens wichtig, dass man sich so einen Sieg herausgespielt hat“, führte Virkus weiter aus und sah die Mannschaft für den betriebenen Aufwand belohnt.
„Fußballerisch war die zweite Hälfte nicht mehr so, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber wisst ihr was? Das interessiert mich einen feuchten Scheiß“, sagte Borussia Sport-Chef in der Mixed Zone. „Wir haben bis zum Schluss an uns geglaubt und bis auf eine Szene in der zweiten Hälfte auch sehr gut verteidigt. Wir müssen uns nicht für so einen Sieg entschuldigen, beim besten Willen nicht. Dreckig heißt nicht unverdient.“
Dass der Matchwinner auf Gladbacher Seite am Ende Cvancara heißen würde, hatte sich über die vergangenen Wochen nicht unbedingt abgezeichnet. Der Tscheche, dessen Startjahr im Borussia-Park von einigen Verletzungsproblemen gekennzeichnet war, musste sich an den ersten Spieltagen in Geduld üben, kam nur als Joker zum Einsatz.
„Im Training hat Tomas sehr gut gearbeitet, er ist drangeblieben“, lobte Virkus den Angreifer, „und er hat das Spiel nach seiner Einwechslung auch belebt. Für ihn freut mich das immens. Es ist wichtig, dass du als Stürmer triffst. Das wird ihm Selbstvertrauen geben.“
Dem gefeierten Cvancara selbst fielen dicke Steine vom Herzen. Dieses Erfolgserlebnis hat er mal wieder gebraucht. „Ich bin so glücklich, getroffen zu haben. Nach einer Saison mit vielen Verletzungen weiß ich, wo ich stehe. Ich muss weiter hart arbeiten und meine Qualität unter Beweis stellen“, sagte der Angreifer.
Verdacht auf eine Muskelverletzung bei Ngoumou
Ob Cvancara die Möglichkeit dazu am Freitag sogar von Beginn an erhält? Das wird wohl auch davon abhängen, wie schwer es Nathan Ngoumou gegen Union erwischt hat. Der Flügelspieler musste mit Verdacht auf eine Muskelverletzung runter. Auf der rechten Außenbahn ist schon Franck Honorat (kleiner Faserriss in der Wade) für das Auswärtsspiel beim FC Augsburg fraglich. „Wir müssen jetzt abwarten, was die Untersuchungen bei Nathan ergeben. Dazu kann ich jetzt noch nichts sagen“, meinte Virkus nach dem Schlusspfiff.