Nach drei Auswärtsniederlagen will die TSG Hoffenheim am Sonntag zu Hause gegen Freiburg endlich wieder punkten – und die Chancen auf die Vertragsverlängerung von Tom Bischof erhöhen.
TSG-Coach hofft auf die Wende in seinem zweiten Heimspiel
Mit welcher Erfolgsserie im Rücken Christian Ilzer vom Doublesieger Graz nach Hoffenheim gewechselt war, lässt sich auch daran ablesen: „Ich bin nicht sicher, ob ich schon mal drei Spiele in Folge verloren habe“, rätselte der 47-Jährige auf die jüngste Pleitenserie mit der TSG angesprochen.
Der kicker kann helfen: Das ist Ilzer immer mal wieder passiert, aber eben schon länger her. Zuletzt ist eine derartige Negativserie vor drei Jahren notiert, damals gingen im Herbst 2021 mit Sturm Graz sogar vier Partien nacheinander verloren (0:1 in der Europa League gegen Real Sociedad, 1:4 in der Liga gegen Salzburg, 1:2 im Cup gegen Ried und 0:3 in der Liga gegen den Wolfsberger AC).
Hoffen auf die Energie
Deutlich besser erinnert sich Ilzer an den letzten Sieg bei seinem Debüt mit der TSG, als im bislang einzigen Heimspiel ein 4:3 gegen Leipzig gelang. „Jetzt wollen wir diese Energie, die in dem Heimspiel herrschte und das Gefühl, das wir nach dem Sieg gegen Leipzig mitgenommen haben, nutzen, um wegzukommen von den drei Niederlagen, die wir aufgearbeitet haben“, hofft Ilzer vor dem zweiten Auftritt zu Hause am Sonntag gegen den SC Freiburg. „Es war eine große Enttäuschung da. Es geht auch darum, mal Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen und sich nicht kleinkriegen zu lassen.“
Die jüngsten Rückschläge „machen die Sache nicht einfacher, trotzdem müssen wir den eingeschlagenen Weg sehr konsequent gehen“, betont der Österreicher, „oft ist es so, dass du gefühlt stagnierst, in Wirklichkeit legst du die Basis für den nächsten Fortschritt. Uns muss bewusst sein, dass wir irgendwann belohnt werden und die Dinge ineinanderzugreifen beginnen.“
Dafür wäre jetzt der Zeitpunkt gekommen, ehe sich die Rückschläge zu einer handfesten Krise summieren. „Wir haben in kurzen Sequenzen versucht, den Jungs Sicherheit und Stabilität in den Abläufen zu geben“, so Ilzer, „es soll sehr bald auch Ergebnisse bringen, um die Jungs darin zu bestärken, was wir machen.“ Das wäre in der Tat hilfreich.
Auch Bayern schielt auf Bischof
Torhüter und Kapitän Oliver Baumann hat laut Ilzer vor dem Duell mit seinem Heimatklub seinen jüngsten Patzer in Braga professionell verarbeitet und weggesteckt, und auch Jungstar Tom Bischof lasse sich von den vielen Schlagzeilen um die für ihn Schlange stehenden Interessenten nicht ablenken. Zuletzt hatten nach Frankfurt, Leipzig, Stuttgart, Leverkusen und Dortmund auch die Bayern ihren Hut in den Ring geworfen, um den Zuschlag zu erhalten für das im Sommer ablösefreie Hoffenheimer Talent.
„Ich nehme ihn als unbekümmerten Jungen wahr, der sehr gut in Form ist, auch in der Phase, in der mannschaftlich nicht alles funktioniert, er ist einfach in allen Phasen absolut präsent. Logisch, dass er Interesse weckt“, sagt Ilzer. „Er hat ein gutes Elternhaus und gute Berater hinter sich, die sich um das außen herum kümmern, er kann sich auf Fußball konzentrieren. Da tut er uns einfach gut, weil er frei von der Leber weg Fußball spielt, sich nicht viele Gedanken macht und sich nicht aus der Fassung bringen lässt.“
Ob das am Ende auch zu einer Vertragsverlängerung bei seinem Ausbildungsverein führen wird, muss sich allerdings zeigen und dürfte mit der weiteren Entwicklung der TSG bis zum Winter nicht unerheblich zusammenhängen.