Ein Gerangel nach dem Nord-Derby gegen Werder Bremen (3:2) hat dem bisherigen HSV-Dauerbrenner Nicolai Remberg die 5. Gelbe Karte und eine Sperre für das Wochenende eingebracht. Dessen Job bekommt in Hoffenheim sein Vorgänger: Jonas Meffert.
Der Vorgänger ersetzt seinen Nachfolger
Es gehört zum Berufsprofil eines defensiven Mittelfeldspielers, dass seine Bedeutung so richtig immer erst dann deutlich wird, wenn er mal nicht an Bord ist. Über vier Zweitliga-Jahre hinweg hat sich der HSV äußerst schwergetan, wenn es Jonas Meffert zu ersetzen galt. Seit dem Aufstieg ist Nicolai Remberg, wie viereinhalb Jahre zuvor Meffert aus Kiel gekommen, der entscheidende Mann für die Statik. Für Merlin Polzin ist es geradezu zwangsläufig, dass der „alte“ den „neuen“ Sechser ersetzt. Es kommt der Vorgänger für den Nachfolger.
„Die Entscheidung stand für mich relativ schnell fest“
Seine Aufstellung für Hoffenheim verraten wollte der Hamburger Trainer während der Pressekonferenz am Donnerstag noch nicht, und doch klingt durch, dass sein Lösungsansatz feststeht. Und dies nach eigenem Bekunden schon seit Sonntagabend. „Ich habe die Situation, die zur Sperre geführt hat, nach Abpfiff erst gar nicht mitbekommen“, sagt der 35-Jährige, „aber es war dann für mich klar, wie wir das Ganze besetzen werden. Die Entscheidung stand relativ schnell fest.“ Und sie lautet Meffert.
Der 31-Jährige war in der 2. Liga mit seinen strategischen Fähigkeiten ein entscheidender Faktor, lenkte das HSV-Spiel, zumeist im 4-3-3-System, wie ein Quaterback als alleiniger Sechser. Im Oberhaus setzt Polzin ganz bewusst vermehrt auf die physische Komponente und auf Remberg neben einem Spielermachertypen in der nun doppelt besetzten Zentrale. Vom Profil her wäre deshalb auch Daniel Elfadli für die Rolle neben Albert Sambi Lokonga in Frage gekommen. Der Ex-Magdeburger ist nach seinem Muskelfaserriss wieder komplett im Training, wird am Samstag auch zum Kader gehören, aber Polzin bremst: „Es macht nach seiner Pause keinen Sinn, Daniel jetzt direkt wieder von Anfang an zu bringen.“
Gleichzeitig führt der Chefcoach an, weshalb die Lösung mit Meffert Sinn ergibt. „Das einzige Problem bei ‚Meffo‘ ist, dass es die Jungs vor ihm richtig gut gemacht haben.“ Deshalb kam der langjährige Eckpfeiler in der Bundesliga bislang erst zu drei Kurzeinsätzen. Spielpraxis aber sammelte er in der vergangenen Woche im Pokal, wo der gebürtige Kölner gegen Kiel (2:4 im Elfmeterschießen) inklusive der Verlängerung knapp 60 Minuten spielte.
In Sinsheim folgt das Startelf-Debüt in der Bundesliga, eine offensive Besetzung des Mittelfeldzentrums mit Sambi Lokonga und Fabio Vieira ist ausgeschlossen. „Was ‚Meffo‘ auszeichnet, ist jahrelang bei uns zu sehen gewesen“, sagt Polzin und erinnert an eine drei Jahre lang währende Serie: So lange nämlich hatte der HSV nicht gewonnen, wenn Meffert gesperrt oder verletzt gefehlt hatte. „Wir waren lange nicht erfolgreich, wenn er nicht auf dem Platz stand. Er ist in der Lage, der Mannschaft eine gute Kontrolle zu geben.“ Und dann deutet er dessen Nominierung doch mehr als nur an: „Dafür wird er auch am Wochenende wieder sorgen.“
Ein Gerangel nach dem Nord-Derby gegen Werder Bremen (3:2) hat dem bisherigen HSV-Dauerbrenner Nicolai Remberg die 5. Gelbe Karte und eine Sperre für das Wochenende eingebracht. Dessen Job bekommt in Hoffenheim sein Vorgänger: Jonas Meffert.
