Der 3:2-Sieg in Dortmund stellte für Lukas Hradecky eine Premiere dar – und sorgt dafür, dass Leverkusens Kapitän auch in Sachen Titelverteidigung weiterhin durchaus Hoffnung hat.. Sieg aufgrund defensiver Reife schürt Optimismus. Lukas Hradecky ist kein heuriger Hase. Seit 2015 spielt der finnische Nationalspieler in der Bundesliga, seit 2018 für Bayer 04. Doch einen Sieg in der Dortmunder Arena hatte der inzwischen 35-Jährige bis zum Freitagabend noch nicht feiern können, auch mit seinem Ex-Klub Eintracht Frankfurt nicht. Einzig 2021/22 gewann Leverkusen während Hradeckys Bayer-Zeit beim BVB, allerdings stand damals Lennart Grill für Hradecky im Tor, der sich eine Covid-19-Infektion eingehandelt hatte.. Hradecky gewinnt erstmals Bundesligaspiel in Dortmund. „Man kann nur stolz sein. Das war persönlich mein erster Sieg hier in meiner Zeit in Deutschland“, ordnete der Keeper den 3:2-Erfolg ein, der auch der erste im vierten Anlauf für Xabi Alonso als Bayer-Trainer gegen den BVB war. „Wir waren hier auswärts in Dortmund in den ersten zehn Minute sehr effektiv, sind super rein gekommen in das Jahr“, urteilte Hradecky nach dem Spiel, das Bayer mit drei frühen Treffern in den ersten 19 Minuten und einer 3:1-Führung schnell in die richtige Richtung gelenkt hatte.. Der Torhüter hatte vor den 80.000 Zuschauern relativ wenig zu tun, geriet vor dem 1:2 unglücklich etwas ins Stolpern, wurde meist nur aus der Distanz geprüft. Weil Bayer defensiv eine neue Qualitätsstufe erklomm, auch ohne Ball die Partie weitgehend komplett kontrollierte, so dass der nach der Pause spielerisch deutlich übersichtlichere Vortrag des Meisters keine negativen Konsequenzen hatte.. „Am Ende ist es etwas zu spannend geworden“, erklärte Hradecky mit Blick auf den zumindest zweifelhaften Strafstoß für den BVB, „die zweite Hälfte war nicht so gut wie die erste. Aber trotzdem habe wir die größten Chancen wegverteidigt und waren der verdiente Sieger.“. Dass Leverkusen gerade nach der Pause zu viele schnelle Ballverluste unterliefen, hängt Hradecky nicht zu hoch. „In den ersten Spielen kommen die Müdigkeit und die Unkonzentriertheiten schneller, als wenn man im Rhythmus ist“, erklärte der Torhüter, „die kleinen Fehler gehören dazu. Hauptsache ist, dass die kleinen Fehler keine großen wurden.“. „Wir wollen so nah an den Bayern dranbleiben wie möglich.“ (Lukas Hradecky). Der Erfolg mit der neuen defensiven Reife hat das Vertrauen in die eigene Stärke beim Titelverteidiger noch weiter erhöht. Als Hradecky gefragt wurde, ob Bayer das Selbstbewusstsein habe, die Liga wieder zu gewinnen, sorgte dies beim Routinier für ein kleines Lachen, ehe er erklärte: „Es ist ein sehr guter Start für uns, aber es ist noch nicht einmal die Hälfte des Weges gegangen. Wir wollen die Bayern weiter verfolgen, so nah an ihnen dran bleiben wie möglich.“. Um dann irgendwann doch noch am Rekordmeister vorbeiziehen zu können. Diese Möglichkeit stellt Hradecky nicht in Abrede. Betont er doch: „Wenn wir so spielen und solch großartige Ergebnisse erzielen wie dieses, ist alles möglich.“