Sein bislang letzter Treffer gelang ihm Anfang Februar im DFB-Pokalviertelfinale beim 1:0 gegen den FC Augsburg. Seither steckt Stuttgarts Deniz Undav in der Krise. Cheftrainer Sebastian Hoeneß zeigt Geduld mit dem gefallenen Helden.. Stuttgarts Trainer über den kriselnden Torjäger. Kein Tag ohne Fragen zu Deniz Undav. Der Nationalspieler bestimmt auch ohne sportlichen Einfluss das öffentliche Interesse rund um den Vizemeister der Vorsaison. Auch heute, als Sebastian Hoeneß vor dem Sonntagsspiel der Schwaben gegen Werder Bremen gute Nachrichten zum zuletzt wegen Magen-Darm-Problemen beim 4:0 in Bochum fehlenden Angreifer hatte. „Deniz ist zurück, hat die ganze Woche wieder trainiert. Es geht ihm gut. Er hat alles gut überstanden“, so der Chefcoach des VfB.. Dass der Deutsch-Kurde zuletzt müde und uninspiriert wirkte und dadurch ins Hintertreffen geraten ist, will der 42-Jährige nicht zu hoch gehängt sehen. „Über Deniz wird viel gesprochen und gesagt. Das muss ich jetzt mal etwas einordnen“, erklärt Hoeneß. Der 28-Jährige habe 2023/24 „eine herausragende Saison gespielt, hat sich in die Herzen der Stuttgarter Fans katapultiert, hat deutschlandweit Sympathien gewonnen und ist zum Nationalspieler geworden. Das war ein Raketenstart“.. „Es ist automatisch so, dass natürlich auch der Erwartungsdruck steigt.“ (Sebastian Hoeneß über Deniz Undavs VfB-Debütspielzeit). Gleichzeitig aber auch Fluch und Segen. „Es ist automatisch so, dass natürlich auch der Erwartungsdruck steigt und der Fokus extrem auf ihn gerichtet wird“, so der Cheftrainer der Schwaben, der noch einmal die Widrigkeiten aufzählt, mit denen der Offensivmann zu kämpfen hat. Vom ersten Tag der aktuellen Spielzeit. „Er hatte eine sehr kurze Vorbereitung im Sommer, weil der Transfer sich sehr lang hingezogen hat, und war auch verletzt.“ Was dem früheren Bremer Jugendspieler eine Zwangspause von Anfang November bis Mitte Januar eingebracht hat.. Hoeneß widerspricht Gerüchten. „Das sind schon ein paar Faktoren, die eine Rolle spielen und die man ihm zugutehalten muss“, sagt Hoeneß, der Gerüchten widerspricht, wonach der Spieler mit dem extravaganten Auftreten intern für zwiegespaltene Diskussionen sorgen würde. „Deniz verhält sich gut. Er ist natürlich ein Spieler, der gerne spielen möchte. Das ist doch klar. Aber trotzdem ist er klar und will sich jetzt wieder in die Position bringen, um gute Leistungen zu bringen und natürlich auch für die Nationalmannschaft wieder eine große Rolle zu spielen.“. Dies sei kein einfacher beziehungsweise kurzer Weg. Geduld ist gefragt, die Hoeneß auch zeigt. „Die Zeit dazu soll er bekommen. Ich finde, das ist völlig legitim.“ Weil der Shootingstar der Vorsaison eine wichtige Rolle im Offensivspiel der Schwaben spielen kann. „Er kann für Momente sorgen. Davon bin ich überzeugt.“ Die Torgefahr des Angreifers sei „von einer Sekunde auf die andere wieder da. Das gibt er uns, dafür arbeitet er jetzt. Das kann sehr gut schon gegen Bremen passieren.“. Ein Startelfeinsatz erscheint allerdings unwahrscheinlich. Ermedin Demirovic erzielte in Bochum einen Dreierpack, Nick Woltemade ist seit Wochen in Form. Die Konkurrenz hat gerade die Nase vorn, der Druck größer als früher. „So soll es sein. Es geht ja darum, dass wir einen Konkurrenzkampf haben. Das war auch die Idee schon vor der Saison. Jetzt haben wir ihn. Deswegen ist es gut, so wie es ist“, sagt Hoeneß. „Das sollte die Jungs beflügeln, sie anspornen und dafür sorgen, dass wir zu jedem Zeitpunkt des Spiels Qualität und Torgefahr auf dem Platz haben.“