FC Bayern, Juventus Turin, Bayer Leverkusen und Co. Die nächsten Wochen haben es in sich für den VfB Stuttgart. Warum das Sebastian Hoeneß nur recht sein kann.
Warum die Schlagerspiele eine Chance für den VfB sein können
Man merkte es Sebastian Hoeneß an, dass er innerlich vielleicht nicht kochte, aber zumindest köchelte. Zweimal hatte sich sein Team vor der Länderspielpause ein Chancenplus herausgespielt gegen Sparta Prag und die TSG Hoffenheim, beide Male aber stand am Ende jeweils ein 1:1. Zu wenig in den Augen des VfB-Trainers, womit Hoeneß bezogen auf den Aufwand durchaus recht hatte. Allerdings: Bei aller Dominanz, dieses Feuerwerk an klar(st)en Torchancen, das man unter ihm auch schon gesehen hatte, gab es beide Male nicht. Eher viele Flanken aus dem Halbfeld und nicht immer sauber vorbereitete Abschlüsse, die dann die entsprechende Streuung auswiesen.
„In München wird es keinen tiefen Block geben“
Die großen Themen nach Prag und Hoffenheim waren beim VfB: Entscheidungsfindung im letzten Drittel sowie ein Mangel an Tiefe im Spiel. Letzteres war angesichts der vor allem jeweils in den zweiten Durchgängen extrem defensiven Ausrichtung der beiden Gegner kein Wunder. Noch tun sich Hoeneß‘ Schützlinge hart, gegen sich verschanzende Kontrahenten Durchbrüche zu erzwingen, so dass Maxi Mittelstädt und Kollegen oft nur die berühmt-berüchtigte Halbfeldflanke bleibt.
Schon mit dem Topspiel am Samstag beim FC Bayern (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) aber wird sich die gegnerische Ausrichtung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ändern. So erwartet auch Hoeneß: „In München wird es keinen tiefen Block geben.“ Seiner Mannschaft kann das nur zugute kommen, weil die Kreativen Deniz Undav, der rechtzeitig fit werden soll, Enzo Millot oder Angelo Stiller eben Räume sehr gut zu nutzen wissen.
Block mit FCB, Juve, Leverkusen, Bergamo und Frankfurt
Nach München geht es in der Champions League zu Juventus Turin, auch das ein Kontrahent, der zwar als Serie-A-Klub freilich die Defensive beherrscht, aber selbstredend auch das Spiel machen kann. Es folgen mit Holstein Kiel in der Liga und dem 1.FC Kaiserslautern im DFB-Pokal zwei Pflichtaufgaben, ehe mit Double-Sieger Bayer Leverkusen, Atalanta Bergamo und Eintracht Frankfurt größere Kaliber warten vor der November-Länderspielpause.
„Das sind richtige Bretter“, hat Hoeneß Respekt und schildert: „Was die Gegnerstärke angeht, ist das möglicherweise sogar der intensivste Block, den ich je gespielt habe. Viel intensiver geht es nicht mehr.“ Hoeneß aber wäre nicht Hoeneß, ginge er nicht auch mit dem ehrgeizigen Pragmatismus, der den VfB in seiner bisherigen Amtszeit auszeichnet, an die Sache heran. Denn mit Blick auf das Kräftemessen mit dem FCB gab er jüngst nach dem Test gegen den SSV Ulm (1:1) zu Protokoll: „Das sind die Besten, nach wie vor, auch wenn sie mal nicht Meister geworden sind. In meinen Augen spielen sie dieses Jahr auch wieder guten Fußball, sehr intensiven Fußball. Da müssen wir uns von unserer besten Seite zeigen.“ Und ließ eine klare Kampfansage folgen: „Das haben wir vor.“