Hoeneß: „Die Stoßrichtung passt, die Punkteausbeute nicht“

Auch beim 1:1 gegen die TSG Hoffenheim dominiert der VfB Stuttgart den Gegner phasenweise, doch wie schon zuletzt gegen Sparta Prag fehlen den Schwaben Präzision und die richtigen Entscheidungen. Was Sebastian Hoeneß zu einem gemischten Zwischenfazit veranlasst.

Trainer zieht gemischtes Zwischenfazit

Vor zwei Jahren, mutmaßlich auch vor einem, hätte man die aktuell neun Punkte aus sechs Partien beim VfB Stuttgart mit Kusshand genommen. Klar, da überwog noch der Eindruck aus der jeweiligen Vorsaison, wo sich die Schwaben am letzten Spieltag respektive erst in der Relegation vor dem Abstieg gerettet hatten.

Mit der Vize-Meisterschaft aber – und einem erfrischenden, ansehnlichen Spielstil – sind die Ansprüche selbstredend gewachsen. Zuvorderst beim ehrgeizigen Trainer. Sebastian Hoeneß ist, nicht zuletzt eingedenk der Top-Abgänge Serhou Guirassy, Waldemar Anton (beide Borussia Dortmund) und Hiroki Ito (FC Bayern) mit der grundsätzlichen Entwicklung seiner Mannschaft zufrieden. Und doch war der 42-Jährige nach den beiden 1:1 zuletzt gegen Sparta Prag am Dienstag in der Champions League und am Sonntag gegen seinen Ex-Klub TSG Hoffenheim angefasst.

Zurecht, denn beide Male dominierten seine Schützlinge speziell in der zweiten Halbzeit, spielten sich ein Chancenplus heraus, standen aber am Ende mit nur einem Zähler da. „Ähnlich wie gegen Prag haben wir in den letzten 30 Minuten sehr viel in ihrer Hälfte gespielt und hatten unglaublich viele Flanken. Die Flankenqualität war nicht gut, die Boxpräsenz war da. Wir hätten uns da noch viel mehr Situationen erzwingen können. Es war genug da, um vielleicht früher das Tor zu machen, um das Spiel am Ende vielleicht auch zu gewinnen“, fasst Hoeneß treffend zusammen.

„Wir haben zu wenig Punkte, um glücklich zu sein, und es wäre möglich gewesen, diese Punkte zu holen.“ (Sebastian Hoeneß)

Die Phase zwischen den Länderspielpausen war für den Fußballlehrer grundsätzlich eine inhaltlich gute. „Gladbach war so ein bisschen ein Startschuss. Es ging auch davor in die richtige Richtung nach dem schlechten Freiburg-Spiel“, erläutert Hoeneß. Nach dem 3:1 bei der Borussia folgte in der Liga das sensationelle 5:1 gegen den BVB sowie das aus mehreren Gründen ärgerliche 2:2 in Wolfsburg. „Wir haben zu wenig Punkte, um glücklich zu sein, und es wäre möglich gewesen, diese Punkte zu holen“, ärgert sich Hoeneß.

Dabei spielt er insbesondere auf das 3:3 gegen Mainz noch im August an sowie die beiden Liga-Unentschieden zuletzt. Denn jedesmal hatte sich der VfB mehr Gelegenheiten als der Kontrahent erspielt, wenngleich seine Elf diese teils allumfassende Dominanz aus der Vorsaison (noch) nicht permanent erreicht. „Wir müssen daran arbeiten, dass wir gegen Teams, die sich hinten reinstellen, noch klarere Situationen entwickeln“, kennt Hoeneß die entscheidenden Hebel in dem Wissen: „Die Stoßrichtung passt, die Punkteausbeute nicht.“

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