Der VfB Stuttgart hat es gegen Kiel spannend gemacht. Unnötigerweise, da waren sich Sebastian Hoeneß, Angelo Stiller und Deniz Undav einig. Vom Ersatzkapitän gab es zudem noch Extra-Lob für Matchwinner Touré – und ein bisschen für sich selbst.
Undav lobt Touré und sich selbst
Als El Bilal Touré in der 62. Minute unter Applaus den Stuttgarter Rasen verließ, schien das Spiel gelaufen zu sein. Der aus Bergamo ausgeliehene Angreifer hatte mit einer Vorlage und einem eigenen Treffer maßgeblichen Anteil, dass sein VfB gegen Kiel komfortabel mit 2:0 führte und so auf dem Weg war, nach drei sieglosen Liga-Partien in Folge wieder einmal dreifach zu punkten.
Beinahe wäre der Status als erneuter Matchwinner nach dem Siegtreffer in der Champions League bei Juventus Turin noch ins Wanken gekommen, denn Jeff Chabot, der Tourés herrlichen Distanzschuss zum 2:0 mit einem abgefangenen Ball noch gut vorbereitet hatte, leistete sich einen unnötigen Aussetzer.
Nachdem Kiels Steven Skrzybski nach einem Laufduell mit Maximilian Mittelstädt etwas abbekommen hatte und am Boden lag, eilte der bereits verwarnte Verteidiger herbei und richtete Worte an den Gästespieler. Es folgte ein gegenseitiges Geschubse mit Nicolai Remberg, das in einer Rudelbildung mündete. Gelb für beide, was die Ampelkarte für Chabot bedeutete.
Hoeneß kritisiert – Undav lobt Touré
„Da müssen wir uns an unsere Nase fassen, da muss Jeff sich an seine Nase fassen. Das weiß er. Das sollte ihm und uns nicht nochmal passieren, dass wir leichtfertig den Gegner wieder ins Spiel reinlassen“, wurde Sebastian Hoeneß nach der Partie deutlich am Sky-Mikrofon. Auch Angelo Stiller registrierte einen Bruch nach dem Platzverweis: „Dann geben wir das Spiel schon ein bisschen aus der Hand mit der Roten Karte, das darf nicht passieren.“
Ersatzkapitän Deniz Undav monierte, dass man sich durch die Ampelkarte selbst unnötig in Schwierigkeiten gebracht hatte, lobte aber gleichzeitig auch die Einstellung: „Dann musst du wieder kämpfen und kratzen. Am Ende haben wir noch mal eine gute Mentalität gezeigt und ich bin glücklich mit den drei Punkten.“
„Boah, boah, geiler Ball, noch besserer Abschluss, nehm‘ ich mit.“ (Deniz Undav zu seinem 1:0)
Diese gerieten zwischenzeitlich aber in Gefahr, denn Armin Gigovic war der Anschlusstreffer geglückt. Weil sich auch Fiete Arp eine Ampelkarte abgeholt und Shuto Machino knapp am Tor vorbei geköpft hatte, blieb Chabots Aussetzer schließlich folgenlos – und Touré durfte sich erneut als Matchwinner feiern lassen.
Als Erstes von Undav, der sich am Monitor den ersten Stuttgarter Treffer, bei dem er von Touré mustergültig bedient worden war und mit einem Heber abgeschlossen hatte, direkt nach der Partie anschaute: „Weltklasse gemacht! Der Ball kommt perfekt. Wenn er kurz wartet, bin ich im Abseits und dann war es ein Sahnelupfer. Boah, boah, geiler Ball, noch besserer Abschluss, nehm‘ ich mit.“