In der Conference League gehört der 1. FC Heidenheim mit drei Siegen aus drei Spielen zur Spitzengruppe, in der Bundesliga gab es hingegen nur einen Punkt aus den vergangenen vier Spielen. Die Partie gegen Wolfsburg bezeichnet Trainer Frank Schmidt deshalb als „richtungsweisend“.
Einige Angeschlagene beim FCH vor der Partie gegen Wolfsburg
Allmählich sind sie geübt darin, sich keine 24 Stunden nach einem erfolgreichen Europacup-Auswärtsspiel schon wieder auf den nächsten Gegner in der Bundesliga vorzubereiten. Wieder einmal war die Conference League eine Art Wohlfühloase, denn trotz einer schwachen ersten Halbzeit hat man sich bei Heart of Midlothian mit 2:0 durchgesetzt – und steht bis dato perfekt da. In der grauen Bundesliga-Wirklichkeit aber sieht das ganz anders aus: hier gab es in den vergangenen vier Partien nur einen Punkt. Nun soll der Euro-Spirit auch gegen Wolfsburg zünden
Die Strapazen der vergangenen Wochen mit der Dreifachbelastung spüren die Heidenheimer nach dem Auftritt in Schottland. Lennard Maloney und Norman Theuerkauf haben etwas abbekommen. Marnon Busch musste mit Adduktorenbeschwerden ausgewechselt worden. Richtig konkret konnte Trainer Frank Schmidt bezüglich der Personalien kurz nach der Landung noch nicht werden. „Den Rest müssen wir kurzfristig sehen.“
Die Zeit ist knapp bemessen in jüngster Zeit, Trainings nur dosiert und in Gruppen möglich, „aber mit einem Sieg im Rücken fällt das natürlich leichter“, sagt Schmidt. So oder so wird Schmidt aber sicherlich wieder auf seine in dieser Saison häufig praktizierte Rotation zurückgreifen.
Wiedersehen mit einem guten alten Bekannten
Mit den Wolfsburgern trifft der FCH auch auf einen alten Bekannten. Zumindest Frank Schmidt hat schon häufiger mit seinen Mannschaften die Klingen mit Ralph Hasenhüttl und seinen Teams gekreuzt. Eine besondere Beziehung aber habe er nicht zu dem Österreicher, der seinen Durchbruch im deutschen Profifußball damals ausgerechnet bei einem der ärgsten Rivalen des FCH, dem VfR Aalen schaffte. „Eine besondere Beziehung habe ich zu meiner Frau“, scherzt Schmidt.
Zu einer kleinen Anekdote dann aber hat sich Schmidt schließlich doch noch hinreißen lassen. Schmidt kann sich nur nicht mehr daran erinnern, welche Mannschaft Hasenhüttl damals trainiert hat. Damals hatte er noch die Angewohnheit, vor den Heimspielen in den heimischen Wäldern Fahrrad zu fahren. „Ralph war hier im Hotel einquartiert und war dann auch nochmal joggen. Da haben wir uns dann getroffen und ausgetauscht“, sagt Schmidt schmunzelnd. „Ich schätze ihn sehr, wir kennen uns schon lange. Er hat eine beeindruckende Trainerkarriere hingelegt, nicht nur in Deutschland. Ein toller Mensch, ein guter Mensch“, freut sich Schmidt darauf, den Wolfsburger Trainer wiederzutreffen.
Es wird ein richtungsweisendes Spiel
Sind Trainer sonst immer bemüht, den Druck von der eigenen Mannschaft nehmen zu wollen, weist Schmidt explizit darauf hin, dass dieses Heimspiel am späten Sonntagabend (19.30 Uhr) durchaus „ein richtungsweisendes Spiel“ sei. „So gehen wir das an, so sehen wir das. Da reden wir nicht um den heißen Brei herum. Es wäre wichtig für uns, zu punkten“, so Heidenheims Trainer deutlich. Im Vergleich zur Vorsaison habe man einiges dazugelernt, sagt Schmidt, trotzdem man einen größeren Umbruch vollziehen musste im Sommer. Vor allem hat der FCH gelernt, sich auf europäischer Ebene zu behaupten, sehr erfolgreich bislang. Und dieser Schwung soll im Idealfall auch gegen Wolfsburg auf den Rasen genommen werden.
