Von der österreichischen in die deutsche Bundesliga: Marco Grüll spricht über sein sportliches Ankommen beim SV Werder Bremen.
Werder-Angreifer über die Umstellung in der Bundesliga
Wenn Marco Grüll fit war, stand er zuletzt in vier Pflichtspielen für den SV Werder Bremen immer in der Startelf, auch bei der 0:1-Niederlage am vergangenen Samstag in Frankfurt, 63 Minuten lang. Zuvor hatte ihn eine Oberschenkelverletzung zwei Partien gekostet: „Dass es für die 90 Minuten nicht gereicht hat, war jetzt nicht verwunderlich – aber ich fühle mich schon sehr gut. Das wird mit der Zeit noch besser werden.“
Der im Sommer ablösefrei von Rapid Wien verpflichtete Österreicher scheint mittlerweile angekommen zu sein beim Bundesligisten, wenngleich der 26-Jährige eingesteht, dass „die Umstellung natürlich groß war“ – im Vergleich zur österreichischen Liga, in der er in der Vorsaison zu 20 Scorerpunkten (13 Treffer, sieben Assists) gekommen war. Das Tempo sei höher, die Fehlerquote geringer. „Natürlich muss man sich da anpassen und so schnell wie möglich lernen“, so Grüll: „Aber mittlerweile habe ich das, glaube ich, ganz gut hinbekommen.“
Grüll: „Ich muss öfter den Abschluss suchen“
Gerade die Aktionen vor dem Tor, hat der Neuzugang feststellen müssen, seien anspruchsvoller: „in Österreich hast du viele Situationen, wo du zum Abschluss kommst – hier gibt es halt wahrscheinlich nicht so viele davon im Spiel“, sagte der fünfmalige österreichische Nationalspieler: „Trotzdem muss ich dahin kommen, dass ich öfter den Abschluss suche. Das ist das Ziel.“
Seinen bislang einzigen Bundesliga-Debüttreffer hatte Grüll am 7. Spieltag beim 4:2-Sieg in Wolfsburg erzielt. Und es sollen mehr werden: „Ich will in Zukunft das eine oder andere Tor schießen – oder auch Assists beisteuern.“ Dass er sich dabei neuerdings gegen „bessere Verteidiger“ durchsetzen muss als noch vor einem halben Jahr, „das ist halt so, wenn man auf einem höheren Niveau Fußball spielt“, so der Bremer.
Grüll will sich bei Werder weiter „festspielen“
Doch genau diese Herausforderung hat der Mann, der nie in einem Nachwuchsleistungszentrum gespielt hat, mit seinem Wechsel nach Deutschland ja bezwecken wollen. Und bislang hat er es auch immer verstanden, sich an neue Anforderungen anzupassen. „Meine Art ist es, viel über den Kampf zu kommen“, betonte Grüll: „Ich habe mir in meiner ganzen Karriere bis jetzt immer alles erarbeiten müssen.“
Aus den „kleineren Ligen“ in Österreich habe er es auf diese Weise „bis hierher“ geschafft: „Und das werde ich auch fortführen.“ Das nächste Ziel laute somit, seinen jüngsten Stammplatz bei Werder zu bestätigen: „Natürlich will ich mich festspielen in der Mannschaft“, so Grüll: „Das ist ganz klar.“