Als Holstein Kiel am 13. Januar 2021 den großen Triumph im DFB-Pokal gegen den FC Bayern feierte (6:5 im Elfmeterschießen), war Fiete Arp formal noch ein Teil des Rekordmeisters, aber nicht im Kader und insgesamt ganz weit weg von der Bundesliga. Jetzt trifft der Angreifer am Samstag erstmals wieder auf seinen Ex-Klub.
Kiels Angreifer vor dem Wiedersehen mit Bayern
Das einst hochgehandelte und hochgejubelte Sturmtalent ist mittlerweile 24 Jahre alt und gereift. Und Fiete Arp ist bemüht, vor dem großen Duell gegen den Branchenprimus nicht seine eigene Geschichte und Vergangenheit in München in den Vordergrund zu stellen, sondern die Gegenwart und Bedeutung der KSV Holstein. Er ist im nahen Bad Segeberg geboren und sagt: „Für mich als gebürtigen Schleswig-Holsteiner ist es eine ganz große Nummer, mit Kiel nun gegen den FC Bayern zu spielen, das ist eher das Besondere.“ 2019 war er mit großen Erwartungen und für fünf Millionen Euro vom Hamburger SV an die Isar gewechselt, gespielt aber hat er, abgesehen von einem Pokalspiel, nur in der zweiten Mannschaft der Münchner.
Arp ging als uneingelöstes Versprechen, zunächst auf Leihbasis, dann nach der Vertragsauflösung endgültig. In Kiel hat er sich seit 2021 auch aus seiner Verletzungsmisere gekämpft, ist nicht der Überflieger bei den Störchen, aber ein anerkanntes und vollwertiges Mitglied einer Mannschaft, die sowohl in Hoffenheim (2:3) und gegen Wolfsburg (0:2) nicht ganz weit weg von Punktgewinnen war, letztlich aber als Aufsteiger noch ohne Zähler da steht.
Arp kennt den Bundesliga-Abstiegskampf aus seiner Premieren-Saison im Profibereich beim HSV, 2017/18, er weiß: „Es geht auch darum, nicht früh den Anschluss zu verlieren.“ Das wiederum bedeutet: Auch beim Wissen um die Übermacht des FC Bayern will er die Partie nicht als Bonusspiel sehen: „Irgendwann musst du auch mal Punkte holen gegen Mannschaften, gegen die du vielleicht im Vorfeld der Saison keine eingeplant hast. Vielleicht ist es ja jetzt so weit. Ich hoffe, dass wir dem Samstagabend-Topspiel gerecht werden können.“
Besonderes Lampenfieber vor der Begegnung mit der eigenen Vergangenheit, versichert Arp, verspüre er nicht. „Ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht angespannter bin als sonst.“ Beim Kieler Angreifer regiert die Vorfreude „auf ein paar bekannte Gesichter.“ Und auf ein besonderes Ereignis für sein Bundesland.