Mit einem Sieg beim Hamburger SV will Eintracht Frankfurt einem kräftezehrenden Halbjahr ein positives Ende geben. Die Toppmöller-Elf könnte die Bilanz der vergangenen Saison einstellen und gleichzeitig Boden gutmachen.
Toppmöllers simple Marschroute
Wenn am Samstagnachmittag im Hamburger Volkspark der Schlusspfiff ertönt, hat die Eintracht ihr 48. und letztes Pflichtspiel des Jahres hinter sich. Dann ist’s erstmal gut. „Ich glaube, wir waren jetzt lang genug zusammen und sind sehr oft gemeinsam durch die Gegend gereist“, entgegnete Dino Toppmöller schmunzelnd auf die Frage, ob es denn am Sonntag nochmal eine Zusammenkunft in Frankfurt gäbe. „Am Samstag beginnt dann mit Abpfiff der offizielle Teil des Urlaubs.“
Drei Punkte fehlen zur Vorsaison
Vorher haben Mannschaft und Trainerteam aber noch ein klares Ziel vor Augen. „Wir haben eine Hinrunde gespielt, die wir mit drei weiteren Punkten auf dasselbe Level heben können, wie in der letzten Saison. Das wäre schon außergewöhnlich gut“, erklärte der Chefcoach. Mit dem Sieg beim Hamburger SV am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wäre die Bilanz identisch zur Vorsaison, die im Mai bekanntlich auf Platz 3 endete: Acht Siege, drei Unentschieden und vier Niederlagen ergeben 27 Punkte vor der Winterpause nach 15 Spielen.
Die Gefühlswelt rund um den Stadtwald ist in diesem Halbjahr aber längst nicht auf diesem hohen Niveau. „Ich glaube, dass der Unterschied einfach zum letzten Jahr auch ist, dass wir unter der Woche deutlich mehr Erfolgserlebnisse hatten durch die Europa League“, merkte Toppmöller an. Statt Selbstvertrauen holten sich die Hessen in dieser Saison unter der Woche regelmäßig Klatschen in der Champions League ab. „Da kriegst du da auf die Nuss und schleppst das mit Sicherheit ein, zwei Tage mit. Es fehlt diese Positivität, die im letzten Jahr da war.“
Die Gelegenheit, Boden gutzumachen
Die Konstellation am 15. Spieltag ist prädestiniert dafür, mit einem guten Gefühl in die kurze Winterpause zu gehen. Mit einem Sieg beim HSV macht die Eintracht zwangsläufig Boden auf die Konkurrenz gut. Denn gleich vier Konkurrenten im Rennen um die Europapokalplätze nehmen sich gegenseitig Punkte weg: Stuttgart spielt gegen Hoffenheim und Leipzig gegen Leverkusen. „Einfach oben dran bleiben“ ist das simple Motto, das Toppmöller ausgibt. „Es geht es im Moment nicht darum, irgendeinen Schönheitspreis zu gewinnen oder für Fußball 3000 zu stehen – sondern einfach darum, Spiele zu ziehen.“
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Das kräftezehrende Halbjahr hat Spuren hinterlassen, doch pünktlich zum Saisonfinale konnten einige Wackelkandidaten nochmal grünes Licht geben. Robin Koch, der seit Wochen mit Wadenproblemen zu kämpfen hat, ist bereit – was angesichts der Gelbsperre von Nebenmann Arthur Theate in der Defensive umso wichtiger ist. Auch Hugo Larsson, der beim jüngsten 1:0 über Augsburg angeschlagen fehlte, meldete sich zurück.
Ebenso passend, da Toppmöller mit den Afrika-Cup-Teilnehmern Ellyes Skhiri (Tunesien) und Fares Chaibi (Algerien) zwei potenzielle Spieler für die Mittelfeldzentrale fehlen. Auch Nathaniel Brown und Can Uzun, zuletzt nur Kandidaten für eine Einwechselung nach der Pause, sind fitnesstechnisch wieder Kandidaten für die Startelf. Dass neben den Langzeitverletzten auch Elye Wahi krankheitsbedingt fehlen wird, ist angesichts dessen dauerhafter Formkrise nicht mehr als eine Randnotiz.
Burkardts Rückkehr ungewiss
Lange können alle Beteiligten nach der Partie über die Feiertage nicht durchatmen. Schon am 2. Januar geht es wieder los. Toppmöller kann es schon jetzt kaum erwarten: „Wir alle haben schon wieder Bock auf das, was dann im Januar auf dem Plan steht. Weil ich glaube, wenn man sich die Paarungen anschaut, dann gibt es schon ein paar richtig geile Spiele.“ Gleich sechsmal wird die Eintracht im ersten Monat des Jahres 2026 gefordert sein – unter anderem gegen Stuttgart, Dortmund und Leverkusen in der Liga sowie gegen Tottenham in der Königsklasse.
Bei welchem dieser Highlights Top-Torjäger Jonathan Burkardt wieder dabei sein kann, ist noch offen. Toppmöller bleibt recht vage: „Wir hoffen, dass er im Januar wieder einsteigen kann. Zum Trainingsstart könnte es eng werden.“
Mit einem Sieg beim Hamburger SV will Eintracht Frankfurt einem kräftezehrenden Halbjahr ein positives Ende geben. Die Toppmöller-Elf könnte die Bilanz der vergangenen Saison einstellen und gleichzeitig Boden gutmachen.
