Ein Signal in doppelter Hinsicht

Dass Sebastian Hoeneß über den Sommer hinaus Trainer des VfB Stuttgart bleibt, deutete sich zuletzt an. Die nun fixierte Vertragsverlängerung ist ein Signal – in doppelter Hinsicht. Ein Kommentar von Benni Hofmann.. Meinung zur Hoeneß-Verlängerung. Unter dem Jubel der Mitglieder verkündete Vorstandschef Alexander Wehrle die Ausdehnung des zuvor bis 2027 angelegten Arbeitspapiers des Erfolgscoaches, der die Schwaben vor zwei Jahren vor dem drohenden Abstieg gerettet und dann zurück zu altem Glanz geführt hatte, um ein Jahr. Und die Freude darf ruhig sein – denn Hoeneß hat der Stuttgarter Elf nach einer chaotischen Saison 2022/23 mit zwei Trainerentlassungen und der geräuschvollen Trennung von Ex-Sportdirektor Sven Mislintat wieder eine Handschrift verpasst, einen klaren und noch dazu erfolgreichen wie ansehnlichen Stil.. Selbstredend haben auch Wehrle und in der Kaderzusammenstellung zuvorderst Fabian Wohlgemuth ihren Anteil am Erreichen der Champions League. Im Übrigen auch der vor knapp einem Jahr mit Schimpf und Schande vom Hof gejagte Ex-Präsident Claus Vogt, unter dessen Führung der Aufsichtsrat offenkundig nicht die schlechtesten Entscheidungen für die oberste Leitungsebene getroffen hat.. Starkes Signal nach innen. Die Verlängerung mit Hoeneß ohne Ausstiegsoption – die bisherige Klausel dürfte mit wirtschaftlichen Mitteln aufgelöst worden sein – ist ein Signal in doppelter Hinsicht. Eines an die Konkurrenz, die Hoeneß sehr genau beobachtet hat. Wobei hier eine klare Einschränkung zu treffen ist: Zumindest in Deutschland wird in diesem Sommer bei Klubs, die dem 42-Jährigen deutlich bessere Voraussetzungen für den Gewinn eines Titels bieten würden, keine Tür aufgehen.. Weder beim FC Bayern noch bei Bayer Leverkusen deutet sich ein Trainerwechsel auch nur annähernd an. Und bei RB Leipzig mag Hoeneß in der Gunst von Sportgeschäftsführer Marcel Schäfer weit oben stehen – es wird aber Gründe geben, weswegen sich die heiße Spur zu den Sachsen auch im Angesicht der wahrscheinlichen Trennung von Marco Rose nicht weiter konkretisiert hat.. Deutlich stärker ist das Signal nach innen, an die Mannschaft. Denn die Verlängerung bedeutet für sie: Die jüngste Schwächephase mit dem Fall auf Platz 10 lasten die Verantwortlichen zuvorderst ihr an und nicht dem Trainer. Es ist eine klare Aufforderung an die Leistungsträger im Team und die, die sich auch dank verbesserter Bezüge für solche halten, in den letzten Wochen der Saison alles in die Waagschale zu werfen, um erneut in den europäischen Wettbewerb einzuziehen.. Das würde dem VfB die Chance zu geben, mittelfristig einen ähnlichen Weg wie Eintracht Frankfurt zu gehen und sich in den Top-Sechs der Bundesliga zu etablieren.

   

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