Kein anderer Bundesligist hat in der laufenden Saison weniger Chancen herausgespielt als der VfL Bochum. Beim Spiel in Freiburg trägt unter anderem ein neuer Mittelfeldmann große Hoffnungen.
VfL und Aufsteiger St. Pauli: Hier steht noch die Null
Mehr Ideen, besseres Zuspiel in die Spitze, kreativer sein: In den Übungseinheiten während der Länderspielpause legte Peter Zeidler unter anderem das Augenmerk auf das Herausspielen der Torchancen.
Nur sieben Chancen – kein Tor
In drei Pflichtspielen gab es bisher keinen einzigen Bochumer Treffer; insgesamt nur sieben Chancen notierten die kicker-Reporter in den ersten beiden Bundesliga-Begegnungen. Auch so kommt es, dass beim VfL Bochum noch die Null steht. Als einziger Klub neben Aufsteiger St. Pauli blieb der VfL bisher ohne eigenen Treffer.
Wer hier Abhilfe schaffen könnte? Zurecht verweist Trainer Zeidler darauf, dass sich die Mannschaft noch finden muss, nachdem viele Sommer-Einkäufe, gerade für die Offensive, erst auf den letzten Drücker an die Castroper Straße kamen.
Logisch, dass das gegenseitige Verständnis noch fehlt, und das macht sich eben besonders in der Offensive bemerkbar. Die Abläufe sind noch nicht klar, intensive Arbeit soll hier zum Ziel führen – und auch eine etwas andere Besetzung.
Miyoshi könnte Daschner verdrängen
Lukas Daschner, zunächst als Zehner gefördert, zündete bisher noch nicht so richtig. Womöglich probiert es Zeidler in Freiburg also mit einem anderen Spieler im offensiven Mittelfeldzentrum. Da lässt sich der Trainer natürlich nicht in die Karten schauen, verriet aber immerhin, dass Koji Miyoshi „sicherlich Spielzeit erhalten wird“ in Freiburg.
Der kleine Japaner, erst unmittelbar vor Toreschluss am 30. August verpflichtet, erlebte in seinem ersten Einsatz für den VfL im Testspiel gegen Essen beim 3:1 vor einer Woche ein Debüt mit Licht und Schatten. Er verlor einige Bälle zu leicht im Mittelfeld, fiel aber auch mit feiner Technik und gelungenen Pässen auf.
Da lag für Zeidler sogar der Vergleich mit einem Bochumer Kultspieler nahe, mit dem langjährigen Spielgestalter Darius Wosz; ebenfalls ein sehr wendiger Typ mit Übersicht und tollen Pässen. „Er hat ein bisschen was von Wosz“, sagte Zeidler über Miyoshi, der erstmals in der Bundesliga auftaucht und aktuell noch nicht in der Lage sein dürfte, über 90 Minuten zu gehen.
Beim englischen Zweitligisten Birmingham City gehörte der Japaner fest zum Stamm, nachdem er zuvor wegen eines Kreuzbandrisses im Oktober 2022 während seiner Zeit beim belgischen Erstligisten Royal Antwerpen eine lange Zwangspause hatte einlegen müssen. Nun bleibt noch offen, ob Zeidler den wendigen Spielmacher von Beginn an bringt, was naheliegt, oder erst im Laufe der Partie auf den Rasen schickt.
Brisante Partie in Freiburg
Mächtig Ärger hatte es übrigens beim bisher letzten Aufeinandertreffen der beiden Klubs in Freiburg gegeben, im Oktober 2023. Das Freiburger Siegtor schoss nämlich Vincenzo Grifo, der nicht nur nach Ansicht der Bochumer zu diesem Zeitpunkt längst nicht mehr auf dem Platz hätte sein dürfen.
Grifo hatte Bochums Verteidiger Cristian Gamboa mit offener Sohle am Knöchel getroffen. Unverständlich, dass Schiedsrichter Tobias Reichel den Italiener nicht vom Platz stellte; Freiburg gewann mit 2:1.