Ein langes Fußballjahr 2025 nähert sich für den FC Bayern dem Ende. Beim 2:2 gegen Mainz zeigt sich die Defensive unsortiert, vergibt die Offensive zu viele Chancen. Und dennoch ist der Vorsprung an der Tabellenspitze gigantisch.
Bayern praktisch Herbstmeister
Unter den Augen von Legende Thomas Müller auf der Ehrentribüne rettete Harry Kane gegen Mainz einen Punkt vom Punkt, verwandelte der Engländer spät einen an ihm selbst verursachten Foulelfmeter. Die Bayern bleiben in dieser Bundesliga-Saison damit ungeschlagen und sind bei neun Punkten und 27 Toren Vorsprung schon nach dem 14. Spieltag praktisch Herbstmeister.
Mehr Distanz zur Konkurrenz hatten sie zu diesem Zeitpunkt einer Saison nur 2012/13, damals zehn auf Leverkusen. Dieses Mal hätten es nach dem Führungstor von Lennart Karl gar elf sein können, doch die Schwäche nach Standards brachte die Bayern in die Bredouille. „Extrem ärgerlich“ fand Sportvorstand Max Eberl das 1:1 kurz vor der Pause nach einem Freistoß, „wir wissen, dass wir es besser machen können“. Es war bereits der sechste Gegentreffer in der Liga nach einem Standard, bei insgesamt nur elf also mehr als die Hälfe.
Ins Gewicht wäre das nicht gefallen, hätten die Münchner aus ihrer Dominanz mehr gemacht, doch Kane und Serge Gnabry vergaben beste Chancen. 11:3 Chancen notierte der kicker, die „Expected Goals“ lagen bei 4,24 gegenüber 0,6 der Mainzer. Immerhin: Die Mannschaft zeigte Charakter, verlor erneut trotz eines Rückstandes nicht. „Wir verlieren die Spiele nicht mehr“, nannte Eberl den Unterschied zu früheren Jahren und bilanziert: „Wir haben ein herausragendes Kalenderjahr gespielt.“ Für die Bundesliga trifft dies zu, auf die Klub-WM und die Champions League im vergangenen Frühjahr nicht.
Eberl blickt schon aufs Frühjahr
Die Müdigkeit ließ Eberl als Argument oder Grund für das 2:2 zu Recht nicht gelten, spielte doch Mainz erst am Donnerstag auswärts in Posen in der Conference League. „Wir müssen in der ersten Halbzeit ein zweites und drittes Tor machen, dann ist es vorbei, das müssen wir uns ankreiden“, sagte er und blickte auf die entscheidende Saisonphase im Frühjahr voraus: „Wir müssen gewappnet sein, dass uns das in entscheidenden Spielen nicht passiert.“
Zunächst steht jedoch am kommenden Sonntag das Jahresfinale in Heidenheim an. Ohne Konrad Laimer nach der fünften Gelben Karte und Nicolas Jackson, der am Montag zum Nationalteam des Senegals für den Afrika-Cup stößt. Dafür gab Alphonso Davies gegen Mainz nach ein paar Minuten gegen Sporting auch sein Comeback in der Liga, Hiroki Ito stand erstmals seit März wieder in der Startelf. Fehlt nur noch Jamal Musiala, dessen Comeback für den Januar geplant ist.
Der Liga droht an der Spitze ein langweiliges Frühjahr, den Bayern wird es recht sein: Sie werden nach der kurzen Winterpause aus der Position der Stärke heraus angreifen können. Billige Gegentore wie gegen Mainz sollten sie dann allerdings vermeiden.
Ein langes Fußballjahr 2025 nähert sich für den FC Bayern dem Ende. Beim 2:2 gegen Mainz zeigt sich die Defensive unsortiert, vergibt die Offensive zu viele Chancen. Und dennoch ist der Vorsprung an der Tabellenspitze gigantisch.
