Drei Spiele, drei Punkte – über den eigenen Saisonstart wollte Wolfsburgs Trainer Ralph Hasenhüttl nicht sprechen, dafür aber war es ihm ein großes Anliegen über die Handregel zu sprechen.
Wolfsburgs Trainer ärgert sich über Schiedsricherentscheidungen
Am Ende war es ein von Omar Marmoush verwandelter und von Cedric Zesiger verursachter Handelfmeter, der Eintracht Frankfurt den 2:1-Sieg beim VfL Wolfsburg bescherte. Dem Spiel sei das „nicht gerecht“ geworden. „Es fällt mir schwer, über das Spiel zu sprechen, weil die Art und Weise, wie wir verloren haben, einen faden Beigeschmack hat“, sagte VfL-Coach Ralph Hasenhüttl bei der Pressekonferenz nach dem Spiel und führte aus: „Wir haben eine zweite Hälfte gesehen, in dem es hoch herging mit Chancen auf beiden Seiten – und dann müssen wir hier über Schiedsrichtersituationen diskutieren.“
Zwei Aspekte ärgerten Hasenhüttl
Zwei Aspekte ärgerten den Österreicher ganz besonders: Ein vermeintlich nicht gegebener Platzverweis gegen Ellyes Skhiri in der 25. Minute wegen eines Fouls an Maximilian Arnold – und eben besagter Strafstoß. Im Fall von Skhiri verwies Hasenhüttl auf die Regelschulung vor der Saison. „Uns wurde gesagt, dass wenn zwei von drei Punkten zutreffen, es Rot ist: Treffmoment, Intensität und Chance auf den Ball.“ Weil Skhiri die Ferse seines Gegenspielers getroffen hatte, sei es in puncto „Treffmoment ganz klar und die Chance auf den Ball war null – dementsprechend ist es Rot“.
Der Frankfurter sah aber nur Gelb, was Hasenhüttl dazu veranlasste, generell die Sinnhaftigkeit von Regelschulungen infrage zu stellen. „Wir können uns das in Zukunft auch schenken, wenn es im Spiel nicht umgesetzt wird.“
An der Sinnhaftigkeit der Handregel zweifelte Hasenhüttl ebenfalls. „Für uns ist diese Handregel im Sechzehner immer schwerer nachzuvollziehen“, sagte der Österreicher und meinte:“Mittlerweile ist es so: Du musst nur gezielt versuchen, irgendwo in der Box eine Hand zu treffen. Das reicht dann schon.“
„Das kann nicht Sinn und Zweck sein.“ (Ralph Hasenhüttl zur Aussage, dass sich alles über die Saison hinweg ausgleichen würde)
Alles in allem sei „das mittlerweile ein Lotteriespiel. Vielleicht bist du diese Woche der Unglückliche und profitierst dann nächste Woche. Heute sind wir die Leidtragenden, Frankfurt war es in der Vergangenheit. Kein Verständnis hat er übrigens für die Aussage, dass sich solche Entscheidungen übers Jahr hinweg ausgleichen wird. „Das kann nicht Sinn und Zweck sein“, meinte der 57-Jährige und stellte klar: „Dafür geht es um zu viel und man investiert zu viel.“
Die Schuld dem Schiedsrichter allein in die Schuhe zu schieben, sei aber auch nicht richtig, denn der sei eben auch nur „ein Teil“ des Ganzen. „Wir haben die grundsätzliche Regelauslegung, bei der keiner genau weiß, wie es ist“, stellte Hasenüttl fest und lieferte sogar einen Vorschlag, wie man es denn besser machen könnte.
Sollte die Ballrichtung entscheidend sein?
„Es sollte eigentlich Thema sein, was mit dem Ball passiert wäre, der an die Hand gegangen ist. Es ist ein Unterschied, ob jemand köpft und du einen Kopfball aufs Tor verhinderst, oder ob der Ball in Richtung Toraus durchgeht und einem an die Hand springt.“ Hasenhüttl weiß aber auch, dass das nicht so einfach zu lösen ist, denn „es bleibt immer noch die Frage: Was passiert dann: Weiterlaufen lassen oder Abstoß?“ Dennoch wäre ein derartiger Ansatz für ihn „eine Lösung, um in Zukunft für klare Linien zu sorgen“.
Verständnis in der Elfmeterfrage gab es sogar vom Gegner. „Ich verstehe die Wolfsburger, dass sie sich beschweren“, sagte Sportvorstand Markus Krösche. „Es ist eine schwierige Thematik. Es wird immer eine Diskussion geben und bleiben.“