Drees mit Schiri-Durchsagen „zufrieden“ – Bedienungsfehler in Dortmund

Neun Schiedsrichter-Durchsagen gab es bislang im deutschen Profifußball. Dr. Jochen Drees, Leiter Innovation und Technologie der DFB Schiri GmbH, zog nach der Länderspielpause nun ein erstes Zwischenfazit.. Echo der Referees „geteilt“. Der 2. Februar 2025 war ein historischer Moment: Beim Heimspiel von Bayer 04 Leverkusen gegen die TSG Hoffenheim kam es zur ersten Schiedsrichter-Durchsage der Bundesliga-Geschichte. Mit der Premiere zeigte sich der DFB „sehr zufrieden“.. Seit dem Start des Pilotprojekts Anfang Februar 2025 haben die Unparteiischen insgesamt sechsmal in der Bundesliga, zweimal in der 2. Bundesliga sowie einmal im DFB-Pokal zu den Fans in den Stadien gesprochen, um Interventionen des VAR zu erklären.. „Wir sind zufrieden damit, dass der Einsatz wesentlich unaufgeregter erfolgt ist, als wir es teilweise erwartet hätten“, sagt mit Dr. Jochen Drees der Leiter Innovation und Technologie der DFB Schiri GmbH im Interview mit dfb.de: „Verbesserungspotenzial sehen wir sowohl in der Art der Präsentation als auch im inhaltlichen Transfer der Informationen. Das ist aber nicht überraschend, weil die Durchsagen für die Schiedsrichter etwas Neues sind, an das sie sich gewöhnen müssen.“. „Mir wäre wichtig, dass bei allen Situationen, bei denen den Fans nicht unmittelbar klar ist, worum es geht, konkret benannt wird, worauf sich die Entscheidung bezieht.“ (Dr. Jochen Drees über „Public Announcements“). Das Echo in der Schiedsrichter-Gilde sei „geteilt, aber überwiegend so, dass die Schiedsrichter sagen: Wenn es hilft, Entscheidungsprozesse für die Stadionbesucher transparenter und verständlicher zu machen, sind wir gerne dazu bereit. Einige bleiben auch skeptisch, aber das liegt in der Natur der Sache.“. Das Thema „Public Announcements“ zeigte Drees wieder einmal, „dass das Offlinetraining und die Livesituation kaum vergleichbar sind. Deswegen sind die Erfahrungen, die wir nun im Spielbetrieb sammeln, umso wertvoller.“. Auch wenn die Technik bislang reibungslos funktioniert habe, kam es laut Drees zu einem „Zwischenfall“: „Es gab einmal ein Problem in Dortmund, was aber einem Bedienungsfehler geschuldet war – es gab einen versehentlichen Knopfdruck durch den Schiedsrichter. Da sensibilisieren wir gerade die Unparteiischen und richten auch eine weitere Absicherung ein, damit das System jederzeit einsatzbereit ist.“. Manager aus Bundesliga und 2. Liga mit dem Einstieg „zufrieden“. Worum geht es Drees aber grundsätzlich? „Mir wäre wichtig, dass bei allen Situationen, bei denen den Fans nicht unmittelbar klar ist, worum es geht, konkret benannt wird, worauf sich die Entscheidung bezieht“, so der 55-Jährige: „Da geht es vor allen Dingen um Szenen im Vorfeld von relevanten Ereignissen, also beispielsweise in der Angriffsphase vor einem Tor oder einem Strafstoß.“. Drees fordert „konkrete“ Beschreibungen, „so dass die Nachvollziehbarkeit im Stadion und damit der Mehrwert für die Fans größer wird“. Auch die Manager aus Bundesliga und 2. Liga seien mit dem Einstieg zufrieden, die Announcements ein „positives Tool“.. Ob es nach der Saison damit weitergeht, ist derweil offen. „Die Kommission Fußball wird einen Vorschlag erarbeiten. Und dann muss die Liga entscheiden, ob man die Pilotphase verlängert, ob man das Projekt auf alle Stadien ausrollt oder vielleicht auch erst mal nur in der Bundesliga. Das wird dann sehr offen diskutiert“, so Drees. Für eine Fortsetzung spreche zum aktuellen Zeitpunkt aber viel.

   

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