Thomas Tuchel wollte ihn schon vor einem Jahr, doch erst Vincent Kompany bekam Joao Palhinha fürs defensive Mittelfeld. Bislang verzichtet Bayerns Trainer jedoch auf den Neuzugang.
Bayerns defensiver Sechser
Die Reise zur portugiesischen Nationalmannschaft dürfte Joao Palhinha nicht wirklich befriedigt haben. Beim 2:1 gegen Kroatien saß der 29-Jährige 90 Minuten auf der Bank, beim folgenden 2:1 gegen Schottland stand er zwar in der Startelf, wurde beim 0:1-Pausenrückstand aber schon zur Halbzeit unter die Dusche geschickt. Der defensive Sechser verbrachte die Tage im Kreise der Besten seines Landes als Teilzeitkraft, genau wie seine ersten Wochen beim FC Bayern.
Früh im Sommer hatten die Münchner ihren Wunschkandidaten für fix 49 Millionen Euro vom FC Fulham losgeeist. Pünktlich zur Südkorea-Reise Anfang August stieß Palhinha zu seinen neuen Kollegen, dennoch spielt er beim Rekordmeister aktuell eine Nebenrolle. Eine knappe Viertelstunde beim 4:0-Pokalsieg in Ulm, drei Minuten mehr beim 2:0 gegen den SC Freiburg, 90 Minuten Bank beim 3:2 in Wolfsburg lautet seine Einsatzbilanz. Die Frage: Wann ändert sich dies?
Es kommt auch auf den Gegner an
Zwei Faktoren spielen eine Rolle, warum Palhinha seinen Platz in der Startelf noch nicht gefunden hat. Anders als Tuchel zum Ende der vergangenen Saison sieht Kompany Joshua Kimmich eher im zentralen Mittelfeld. Dort bildet der Kapitän der Nationalelf mit dem aufstrebenden Aleksandar Pavlovic ein Tandem. Auch die Gegner dürften ein Grund für die Reservistenrolle sein. Ulm, Wolfsburg und Freiburg gehören nicht zur absoluten Top-Elite, Kompany stellte offensiv auf und hielt einen Staubsauger vor der Abwehr offensichtlich für überflüssig.
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Dennoch dürfte Palhinha mit Beginn der englischen Wochen bald seine Chance bekommen. Erstens möchte Kompany rotieren, zweitens warten schon bald offensivstarke Gegner auf die Münchner wie beispielsweise Meister Bayer Leverkusen am 5. Spieltag. Dann dürfte Kompany kaum auf den Portugiesen verzichten, schließlich spazierten die Gegner in den vergangenen Spielzeiten viel zu oft viel zu leicht durchs Zentrum des FC Bayern, nutzen sie die Räume zwischen Abwehrkette und Sechserposition. Diese zu schließen, wird Palhinhas Aufgabe sein.