Seit dem ärgerlichen Remis gegen Bodö/Glimt stehen bei Borussia Dortmund drei Abwehrspieler im Mittelpunkt: Um Waldemar Anton und Aaron Anselmino gibt es Sorgen, um Nico Schlotterbeck Diskussionen.
Drei Innenverteidiger beim BVB im Fokus
Die Abwehr von Borussia Dortmund war in der bisherigen Saison selten ein öffentliches Thema – und das aus durchweg positiven Gründen. In der Bundesliga kassierte nur Bayern München (9) weniger Treffer als der BVB (11), schon siebenmal in 13 Spielen blieben Keeper Gregor Kobel und Co. ohne Gegentor – zusammen mit Leipzig ist das Liga-Spitze.
Dass sich nach dem ebenso unglücklichen wie frustrierenden 2:2 gegen die norwegischen Außenseiter vom FK Bodö/Glimt aktuell fast alle Diskussionen um drei Innenverteidiger drehen, hat deswegen auch weniger mit den beiden Gegentoren vom Mittwochabend zu tun, obwohl die allemal vermeidbar waren. Vielmehr geht es um zwei Sorgenkinder und die Aussagen von Nico Schlotterbeck direkt nach der Partie.
Der hatte am DAZN-Mikrofon seinem Frust über die verpasste Chance auf die direkte Achtelfinal-Qualifikation freien Lauf gelassen, den fehlenden Killerinstinkt bemängelt – und offen die Leistung der Einwechselspieler kritisiert, ohne Namen zu nennen: „Wenn man in der 60. Minute reinkommt, erwarte ich 30 Minuten Volldampf.“
Verständnis bei Kovac
Es waren deutliche Worte, deren Nachhall seitdem durch Dortmund echot. Trainer Niko Kovac hatte sich die Aussagen im Nachgang durchgelesen, wie er am Donnerstag berichtete, als die auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den SC Freiburg am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) erneut Thema waren: „Ich verstehe schon die Frustration von Schlotti.“
Der Coach hatte sich nach dem Spiel selbst sehr kritisch geäußert, deswegen zeigte er auch völliges Verständnis für seinen Vize-Kapitän. „Dass er als Führungsspieler über das Verhalten verärgert ist, das wir an den Tag gelegt haben, ist völlig normal“, urteilte der Kroate: „Als Führungsspieler hat er auch das Recht, gewisse Sachen anzusprechen.“ Am Donnerstagmorgen hatte er zudem selbst das Gespräch mit dem Innenverteidiger gesucht.
Selbstkritik bei Adeyemi
Und, ergänzte Kovac, es habe „ja auch ein, zwei Spieler gegeben, die sich ertappt gefühlt haben“. Namentlich war das Karim Adeyemi, der sich schon nach dem Spiel selbstkritisch gab: „Von mir persönlich war es eines der schlechtesten Spiele der Saison. Ich bin gar nicht gut reingekommen.“ Mit ihm zusammen war Serhou Guirassy aufs Feld gekommen, der vor dem Ausgleich den Ball verlor und auch sonst wenig für das Dortmunder Spiel tat.
Gedanken anderer Art muss sich Kovac um zwei weitere Innenverteidiger machen: Waldemar Anton und Aaron Anselmino. Zwar gibt es Stand Freitagmorgen noch keine abschließenden Diagnosen, die Zeit bis Freiburg wird aber bereits knapp – zumal die Eindrücke von Mittwoch wenig Gutes verhießen. Anton hatte sich bei seiner frühen Auswechslung an den hinteren Oberschenkel gefasst (33.) und humpelte nach dem Spiel zum Auto, ähnlich sah das Bild bei Anselmino aus, der sich bei einem Klärungsversuch im Fuß-/Knöchelbereich verletzt hatte und anschließend ebenfalls nur humpelnd vorwärtskam.
Neue Konstellation ganz hinten
Sollten beide ausfallen, dürfte der Coach Emre Can und Ramy Bensebaini neben Schlotterbeck in die Dreierkette stellen, Schlotterbeck angesichts von zwei Linksfüßern in dieser Konstellation wohl ins Zentrum. Niklas Süle stand zwar am Mittwoch nach einer langwierigen Zehenverletzung erstmals wieder im Kader, ist aber wohl noch kein Startelf-Kandidat.
Seit dem ärgerlichen Remis gegen Bodö/Glimt stehen bei Borussia Dortmund drei Abwehrspieler im Mittelpunkt: Um Waldemar Anton und Aaron Anselmino gibt es Sorgen, um Nico Schlotterbeck Diskussionen.
