Alphonso Davies fehlt dem FC Bayern München mit einem Kreuzbandriss monatelang. Dessen Berater Nick Huoseh beschuldigt offen Kanada und Nationaltrainer Jesse Marsch.. Kreuzbandriss „vermeidbar“. Der FC Bayern muss in den entscheidenden Saisonwochen – und darüber hinaus – auf Alphonso Davies verzichten. Der Linksverteidiger erlitt im Länderspiel zwischen Heimatland Kanada und den USA (2:1) einen Kreuzbandriss im rechten Knie sowie einen Schaden am Meniskus. Noch am Mittwoch wurde er operiert.. Als sich Davies in Los Angeles die schwere Verletzung zuzog, war dessen Berater Nick Huoseh live vor Ort und hatte nach eigener Aussage sofort „ein ungutes Gefühl“, wie er dem Münchner Merkur/tz am Mittwoch in einem Interview verrät.. Nach der Diagnose, die Davies monatelang aus dem Verkehr zieht, sei der Kanadier schwer enttäuscht: „Er wollte für den FC Bayern in den kommenden wichtigen Wochen zur Verfügung stehen“, sagt Huoseh wenig überraschend.. Schon nach dem Mexiko-Spiel – das Halbfinale der CONCACAF Nations League verlor Kanada mit 0:2 – hatte Davies über Beschwerden geklagt. Weswegen Huoseh auch klarstellt: „Er hätte im Freundschaftsspiel um Platz 3 gegen die USA nicht spielen dürfen. Ich war überrascht, dass er anfing, denn er hatte mitgeteilt, dass er nicht in der Lage sei, zu beginnen.“. Als Huoseh erfuhr, dass Davies dennoch eingesetzt werden sollte, habe er den Verantwortlichen gesagt, „dass er überhaupt nicht spielen sollte“. Am Ende stand der pfeilschnelle Linksfuß sogar in der Startelf – und verletzte sich bereits in der zwölften Minute folgenschwer.. „Es sollten keine emotionalen Entscheidungen getroffen werden“. Offen kritisierte Huoseh für diese Entscheidung Nationaltrainer Jesse Marsch: „Meiner Meinung nach hätte er die Situation besser abwägen sollen, diese schlimme Verletzung hätte zu 100 Prozent vermieden werden können. Jesse Marsch war vor seiner Zeit in Kanada als Profitrainer auf höchstem Niveau in Europa tätig. Daher sollte er wissen, dass man gegenüber einem Spieler kein Risiko eingehen darf, wenn er sich nicht einsatzbereit fühlt und signalisiert, dass er nicht spielen kann.“. Marsch trainierte nach drei Jahren bei den New York Red Bulls von 2019 bis 2021 RB Salzburg, ehe ihn im Sommer 2021 RB Leipzig loseiste. Bei den Sachsen wurde Marsch als Nachfolger von Julian Nagelsmann nach weniger als einem halben Jahr entlassen. Einem Engagement bei Leeds United folgte im Mai 2024 die Anstellung als kanadischer Nationaltrainer.. „Bei der Nationalmannschaft sollten keine emotionalen Entscheidungen getroffen werden, nur um individuelle Erfolge zu feiern“, wettert Huoseh: „Mir ist schon bewusst, dass die Motivation zu gewinnen bei einem Länderspiel gegen die USA entsprechend groß ist – aber die Gesundheit der Spieler sollte immer an erster Stelle stehen. Die Nationalmannschaften müssen ihre Spieler besser schützen.“