Bei der Borussia ist die Konkurrenz auf der Offensivposition im Mittelfeld groß. Bei einem Routinier könnte daher ein Wintertransfer anstehen.
Supertalent Mohya auf dem Vormarsch
Die Einwechslung von Wael Mohya für Giovanni Reyna am Samstag gegen Wolfsburg (1:3) verfolgte Kevin Stöger nur von der Seitenlinie aus. Nicht er war es, der in der 57. Spielminute für den US-Amerikaner übernehmen durfte, sondern das erst 16 Jahre alte Supertalent aus Borussias eigenem Fohlenstall. Es war wieder so ein Mosaikstein, der dem Österreicher zu denken geben dürfte, wie es für ihn in Gladbach weitergeht.
Die Konkurrenz auf seiner Position ist groß. Und Stöger hintendran im Vergleich zu den anderen, offensiv ausgerichteten Mittelfeldkandidaten wie Florian Neuhaus, Reyna – und wohl auch schon Mohya. Denn der Youngster, der ohnehin die Zukunft des Klubs verkörpert, erhielt anschließend auch noch reichlich Lob für seinen couragierten Auftritt. „Er hat Eins-gegen-eins gespielt, sich durchgesetzt, die Bälle verteilt, gerade ins letzte Drittel und dort auch Ecken rausgeholt“, lobte Sportchef Rouven Schröder und sprach von „Qualität“.
Zu Saisonbeginn war Stöger kein Herausforderer, wie jetzt, sondern der Gejagte. An den ersten beiden Spieltagen unter dem damaligen Cheftrainer Gerardo Seoane bekam der 32-Jährige das Vertrauen geschenkt. Neuhaus war gerade erst wieder aufgenommen worden bei den Profis nach seiner vierwöchigen Versetzung zur U 23 und unter Seoane sowieso kein ernsthafter Stammplatzanwärter.
Reyna hatte noch reichlich Fitnessrückstand. Mohya war nach einer starken Vorbereitung am Knie verletzt. Inzwischen aber hat sich die Ausgangslage grundlegend geändert. Und Stöger bei seinen Chancen auch zu wenig Produktives geliefert. Nach elf Bundesligaeinsätzen in dieser Saison steht er bei null Toren und null Assists. Gegen den FC Bayern (0:3) verschoss er sogar einen Strafstoß.
Österreicher mit dem Fernziel WM 2026
Seoane-Nachfolger Eugen Polanski hob in den vergangenen Wochen öfter mal Stögers (unbestrittene) Qualitäten hervor, doch unter dem Strich fehlt dem Mann mit dem Hang zum Risikopass zu häufig die richtige Balance in seinem Spiel. Die Konkurrenz spielt klarer, unkomplizierter, schnörkelloser – und hilft der Mannschaft damit mehr.
Sportchef Rouven Schröder hat denjenigen Profis, die mit ihren Einsatzzeiten unzufrieden sind, die Tür für einen Transfer schon geöffnet. Auch der ehrgeizige Stöger (Vertrag bis 2027 plus Option) gehört zum Kreis der Kandidaten für einen Winterwechsel. Als Dauerreservist in Gladbach rückt schließlich auch sein Traum in weite Ferne: mit Österreich die Teilnahme an der WM 2026.
Bei der Borussia ist die Konkurrenz auf der Offensivposition im Mittelfeld groß. Bei einem Routinier könnte daher ein Wintertransfer anstehen.
