Cucurella-Vergleich: Referee Stieler spricht von „same, same but different“

Der Vergleich zwischen der Gladbacher und Dortmunder Borussia an diesem 13. Bundesliga-Spieltag hatte gleich drei Elfmeterszenen zu bieten – eine davon führte zum 1:1 der Fohlenelf. Damit zeigten sich einige BVB-Beteiligte nicht einverstanden.

Beschwerden von Dortmund – Drei Elfmeterszenen

Pascal Groß klammerte gegen Tim Kleindienst, ließ den Gladbacher Stürmer nicht los und verhinderte so eine wohl mögliche Chance zum 1:1. Die Folge: Video-Assistent Tobias Reichel teilte Hauptschiedsrichter Tobias Stieler, der die Szene nicht komplett wahrgenommen hatte, seine Einschätzung mit und zitierte den Referee in die Review Area. Wenig später gab es Elfmeter, den Gladbachs Kevin Stöger zum 1:1-Endstand beim Duell mit Dortmund nutzte. So weit, so gut? Mitnichten!

Diese Szene aus der 68. Minute beim Borussen-Duell dieses 13. Bundesliga-Spieltags sorgte noch weit nach Schlusspfiff für Diskussionen.

Und für verschiedene Meinungsbilder. So gab etwa BVB-Kapitän Nico Schlotterbeck bei Sky zu Protokoll: „Für mich als Verteidiger ist es zu wenig, auch wenn ich dem Schiedsrichter keinen Vorwurf machen möchte. Das ist kein Elfmeter. Pascal schaut nur zum Ball, Tim zieht auch.“ Sein Trainer Nuri Sahin blies ins selbe Horn: „Natürlich kann man über einen Elfmeter reden, aber ich finde nicht, dass der VAR da eingreifen muss. Dann müsste man die ganze Zeit eingreifen.“ Das alles habe der BVB-Coach dem Schiedsrichter auch noch auf dem Feld mitgeteilt, „weil das für mich keine klare Fehlentscheidung ist“. Dass womöglich alle Experten in dieser Aktion einen klaren Elfmeter sehen, sei Sahin zudem egal – „für mich ist es keiner“.

Und auch für den nach dem VAR-Eingriff auch noch mit Gelb bedachten Verursacher Groß nicht: „Für mich ist es gar kein Elfmeter, eindeutig sogar. Er (Kleindienst; Anm. d. Red.) ist auch mit beiden Händen dran, er drückt genauso. Ich bin natürlich auch mit den Händen dran, klar. Wir sind einfach beide sehr körperbetont.“ Genau deshalb verstehe er aber „nicht, dass da ein Video-Schiedsrichter eingreift“.

Chance verhindert: „Dann ist es ein Video-Elfmeter“

Schiedsrichter Stieler, der die Entscheidung pro Strafstoß nach eigener Studie getroffen hatte, argumentierte wenig überraschend anders. Der 43-jährige Jurist klärte bei seinen Ausführungen den gesamten Prozess bis zum Fingerzeig auf den Punkt detailliert auf – angefangen damit, dass ihm das Halten von Groß gegen Kleindienst zunächst selbst auf dem Feld nicht groß aufgefallen war. „Mir ist ein Halten durchgegangen, das wurde entsprechend korrigiert“, so Stieler eingangs. „Auf dem Feld schau ich natürlich dem Ball nach, wie der Torwart ihn hält. Dabei hatte ich tatsächlich selbst schon einen Halte-Verdacht. Aber auf Verdacht einen Elfmeter pfeifen, das ist in der heutigen Zeit ein bisschen schwierig.“

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Weiter ging es so: „Dann war ich in Kontakt mit Tobias Reichel, meinem Video-Assistenten, der die Szene ausführlich überprüft hat. Er teilte mir mit, dass es ein Haltevergehen ist und dass der Dortmunder Spieler eben nur gegnerorientiert ist. Er schaut ja auch gar nicht nach dem Ball, sondern reißt seinen Gegenspieler um.“

Außerdem sei nicht nur der Fakt des reinen Vergehens mit ausschlaggebend gewesen, auch der Umstand einer möglichen Torchance sei mit eingeflossen: „Es ist nicht auszuschließen, dass er (Kleindienst; Anm. d. Red.) an den Ball gekommen wäre ohne dieses Halten. Das ist auch tatsächlich so – und dann ist das eben auch ein Video-Elfmeter.“

Tritt auf den Schuh und Handspiel wie Cucurella?

Alle Fragen beantwortet waren damit aber noch nicht, da die Gladbacher bereits in der ersten Hälfte bei zwei Szenen zu diskutieren hatten. Die erste davon in Minute 13, als Dortmunds Ramy Bensebaini seinem Gegenspieler Joe Scally unbeabsichtigt auf den Fuß stieg – und der Ball währenddessen deutlich weiter weg ins Toraus rollte. Stielers Einschätzung dazu: „Der Ball geht zur Ecke raus, das ist eine tote Zone. Der Gladbacher verlangsamt auch noch – und dann kommt’s einfach zu einem ganz unglücklichen Fußtreffer, einem Unfall. Da sind wir uns aber glaube ich alle einig, dass da keiner für einen Elfmeter haben will.“ Zudem habe der Referee in diesen Momenten auch keine Gegenworte vernommen: „Interessanterweise hat nicht mal ein Spieler reklamiert. Das ist auch ein gutes Gefühl manchmal.“

„Der große Unterschied ist, dass beim Deutschland-Spanien-Spiel ein Schuss aus fünf oder eher zehn Metern Entfernung vom Gegenspieler weg erfolgt.“ (Tobias Stieler zum Handspiel von Serhou Guirassy)

Zu guter Letzt war da noch der Volleyschuss von Rocco Reitz in der 15. Minute, bei dem der vor ihm postierte Serhou Guirassy mit leicht abstehendem Arm geblockt und einen Torschuss auf den bereits hechtenden Gregor Kobel verhindert hatte. Auch hierzu äußerte sich Schiedsrichter Stieler noch ausführlich – und ging dabei auch auf gezogene Vergleiche zu Deutschlands EM-Aus im Sommer beim Viertelfinale gegen den späteren Champion Spanien ein, als hier Abwehrmann Marc Cucurella mit dem Arm einen Torschuss geblockt (und die FIFA Wochen später ein Statement pro Elfmeter) hatte.

„Jetzt könnte ich mal sagen: same, same but different …“, stieg Stieler in seine Analyse ein. „Der große Unterschied ist aber schon mal, dass beim Deutschland-Spanien-Spiel ein Schuss aus fünf oder eher zehn Metern Entfernung vom Gegenspieler weg erfolgt. Und hier war es eine total kurze Distanz, sodass der Arm unter totaler Spannung ist und wegschwingt.“ Es sei auch eine normale Körperhaltung vom abwehrenden Guirassy gewesen, „deswegen nicht strafbar. Wenn so viele Fragezeichen sind, dann ist es in der heutigen Zeit kein Handspiel.“

Mit den ausführlichen Erläuterungen von Schiedsrichter Stieler zu den drei Aktionen war im Übrigen auch Gladbachs Geschäftsführer Roland Virkus total zufrieden: „Es waren alles Szenen, über die man diskutieren kann. Der Schiedsrichter aber hat alles wirklich sehr, sehr gut erklärt. Dem gibt es eigentlich gar nichts hinzuzufügen.“ Er wolle das Handspiel zum Beispiel gar nicht mit Cucurellas vergleichen.

  

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