So hat es der VfL Wolfsburg noch nie gemacht: Aus der portugiesischen Sonne geht es für die Niedersachsen direkt zurück in den Bundesligaalltag. Das sagt Trainer Ralph Hasenhüttl vor dem „Kaltstart“ gegen Hoffenheim.. Baku-Ansage, Lob für den Gewinner und ein Geheimtraining. Aus Wolfsburgs Trainingslager in Almancil (Portugal) berichtet Thomas Hiete. Es liegen rund 2000 Kilometer Luftlinie zwischen dem portugiesischen Almancil an der Südspitze der Algarve-Küste und Sinsheim, wo der VfL Wolfsburg am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) spielt, Ralph Hasenhüttl geht aber lieber dennoch auf Nummer sicher. Die Trainingseinheit am Donnerstag findet bei angenehmen 18 Grad Celsius unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Detailarbeit vor dem Re-Start in der Bundesliga, der für den VfL schon im Vorfeld besonders ist. Denn: Die Niedersachsen reisen direkt aus der Sonne nach Sinsheim.. Nach einer Woche bei nahezu perfekten Bedingungen geht für den Tabellenelften am Freitag der Flieger von Faro nach Frankfurt, am Samstag tritt das Team nach einer Übernachtung in Bad Schönborn bei der TSG an – bei einem ordentlichen Temperaturunterschied. Eisig wird’s in der PreZero-Arena, eine Temperatur minimal über dem Gefrierpunkt wird vorausgesagt – der VfL muss also im wahren Wortsinn einen „Kaltstart“ hinlegen. Ein Risiko?. „Es ist jetzt nicht so, dass wir uns hier tagtäglich einen wegschwitzen.“ (Ralph Hasenhüttl über den Temperaturunterscheid zwischen Almancil und Sinsheim). „Natürlich war es im Hinterkopf“, sagt Coach Hasenhüttl, „aber wir kommen jetzt ja auch nicht aus 35 Grad. Es ist jetzt nicht so, dass wir uns hier täglich einen wegschwitzen.“ Vielmehr sei es „ideal zum Trainieren“, auch als Coach in England beim FC Southampton habe er schon positive Erfahrungen gemacht mit der „Flucht“ in den Süden. „Dort hat es eigentlich immer gut funktioniert und dementsprechend habe ich mich dann dazu entschlossen, das hier auch so zu machen.“. Geheimtraining am Donnerstag – in Portugal. Und so steht im Mittelpunkt, dass der VfL in Almancil eine optimale Vorbereitung hatte, ohne nennenswerte Verletzungen (einzig Aster Vranckx hat Probleme mit dem Zeh) und bei aller Fokussierung mit guter Stimmung. „Wir konnten sehr gut im taktischen Bereich arbeiten“, sagt Hasenhüttl, viel Neues war aber sowieso nicht dabei. Trotzdem wird am Donnerstag in Portugal geheim trainiert – man weiß ja nie, wer da zuschaut. „Wir wollen zum Spiel auch mal unter uns sein …“. Ein paar Fragezeichen gibt es noch vor dem Auftakt gegen Hoffenheim. Wird Jonas Wind wieder zum Joker? Rückt der auffällige Sebastiaan Bornauw wieder in die zuletzt nicht mehr so sattelfeste Abwehrkette? Bei der spannendsten VfL-Personalie dieses Winters gab es jedoch auch bis Mittwochmittag keinen neuen Stand, die Gespräche über einen möglichen Wechsel von Ridle Baku zu RB Leipzig sind nach kicker-Informationen weiterhin nicht vorangekommen. Nach seiner Trainingspause am Dienstag radelte der 26-Jährige am Mittwoch zu einer individuellen Einheit am Trainingsplatz. „Er ist wieder okay“, erklärt Hasenhüttl. „Und wenn er fit ist, dann spielt er auch.“ Klare Ansage.. Nmecha ist dicht dran an der Startelf. Ein anderer Spieler, dessen Fitnesszustand ein Dauerthema ist, ist Lukas Nmecha, der sich angesichts seiner anhaltenden Gesundheit und seines angriffslustigen Auftretens in den Trainingseinheiten durchaus wie ein Gewinner dieser Portugal-Woche fühlen darf. Was offensichtlich ist, bestätigt auch der Trainer: Nmecha ist dicht dran an der Startelf.. „Er robbt sich immer näher ran an die Startplätze“, sagt Hasenhüttl, „weil er einfach eine Qualität hat, sich da vorne sich nicht verstecken muss vor den Jungs, die jetzt schon viel getroffen haben.“ Die Frage bei Nmecha sei nur noch: „Wie viele Minuten hat er schon im Tank?“ Die Antwort gibt der Coach selbst: „Ich traue ihm mittlerweile schon 60, 70 Minuten zu, und das würde schon bedeuten, dass er auch ein mal starten könnte.“ Wenngleich wohl noch nicht beim Wolfsburger „Kaltstart“ in Sinsheim.