So wirklich überraschend ist es nicht, dass das Duell der zwei schlechtesten Offensivreihen der Liga torlos endete. St. Pauli konnte mit dem Remis offenbar besser leben, wie Hauke Wahl zugab. Nadiem Amiri dürfte sich in einer Vermutung daher bestätigt fühlen.
Nach Nullnummer im Kellerduell
„Im Vorfeld war schon klar, dass es ein chancenarmes Spiel wird“, zeigte sich St. Paulis Trainer Alexander Blessin nach der Nullnummer in Mainz am DAZN-Mikro vom Resultat nicht überrascht. „Es war ein Spiel, in dem beide Mannschaften nicht verlieren wollten. Keiner wollte einen Fehler machen. Es war sicherlich nicht schön anzusehen“, ergänzte Hauke Wahl und stellte dabei fest, dass beide „ihr Minimalziel erreicht“ hätten: das Spiel nicht zu verlieren. Der Abwehrmann gab auch zu, dass es für die Hamburger „heute extrem wichtig war, nicht zu verlieren. Daher bin ich froh, dass wir clever waren und den Punkt mitnehmen.“
Nadiem Amiri dürfte sich ob dieser Aussage bestätigt fühlen. „Ich hatte das Gefühl, dass St. Pauli hier gar nicht gewinnen wollte“, hatte der Mainzer gemutmaßt und sich dennoch über das Remis halbwegs gefreut: „Wir nehmen den Punkt mit.“ Der Mittelfeldmann verwies auch darauf, dass die 05er das „Spiel definitiv dominiert“ hätten und beklagte zugleich die fehlende Effizienz. „Wir waren oft am Sechzehner, das Quäntchen Glück hat gefehlt. Wir müssen lernen, effektiv zu werden. Wir haben gerade nicht so viele Chancen, aber die, die wir haben, müssen wir einfach nutzen.“
Vorne drückt der Schuh
Fehlende Effizienz monierte dann auch Urs Fischer, der zwar betonte, dass nach anfänglicher Nervosität seine Elf immer besser ins Spiel gefunden hatte, vor dem Tor aber zu schwach war. „Wir hatten 13 Torschüsse, aber nur einer kam aufs Tor“, führte der Schweizer an und verriet, worauf der Fokus in den kommenden Wochen liegen wird. „In erster Linie galt es, eine gewisse Stabilität hinzubekommen – und wir sind auf dem Weg. Aber um Spiele zu gewinnen, musst du Tore erzielen und das wird die Aufgabe für 2026. Wir haben vier Spiele nicht verloren, aber nur eins gewonnen, von daher ist das nicht genügend. Wir sind alle gefordert, es besser zu machen.“
Sportvorstand Christian Heidel sprach derweil von einem „kleiner Rückschlag“ und zeigte ob des zähen Spiels Verständnis für jeden, „der diesen Abnutzungskampf nicht als Zuckerschlecken empfunden hat. Wir hätten mehr aufs Tor schießen müssen.“ Am Ende stehen bei den 05ern nur sieben Punkte aus 15 Spielen – und das sei eben zu wenig. „Da müssen wir auch überlegen, wie wir besser werden – da gehören auch Neuverpflichtungen dazu“, so Heidel.
Amiri dürfte das freuen, hatte er doch auch die Hoffnung ausgesprochen, dass der FSV noch ein, zwei „sehr gute Neuzugänge im Winter bekommen“ werde. An sich zeigte sich der 29-Jährige „positiv gestimmt“ und betonte, dass er mit Blick auf den Abstiegskampf keine „Angst oder Sorgen“ habe. „Ich bin und mir sicher, dass wir unten rauskommen.“
Die Spieler des FC St. Pauli indes gehen bereits jetzt schon mit einem zufriedenen Gefühl in die kurze Winterpause – oder wie Wahl sagte: „Mit den letzten drei Spielen im Rücken sitzen wir nicht ganz unglücklich unterm Weihnachtsbaum.“
So wirklich überraschend ist es nicht, dass das Duell der zwei schlechtesten Offensivreihen der Liga torlos endete. St. Pauli konnte mit dem Remis offenbar besser leben, wie Hauke Wahl zugab. Nadiem Amiri dürfte sich in einer Vermutung daher bestätigt fühlen.
