Die Debatte ist nicht neu, Simon Rolfes hat ihr nun aber nochmal Nachdruck verliehen: Geht es nach dem Geschäftsführer von Bayer 04 Leverkusen, sollte das Transferfenster in Europa früher schließen, als es aktuell der Fall ist.
Bayers Geschäftsführer nimmt „Hektik“ und „Unruhe“ wahr
Kurz vor Ende des Transferfensters in Deutschland am vergangenen Freitag war auch der Deutsche Meister nochmal aktiv. In Person von Odilon Kossounou verließ ein Stammspieler der Vorsaison die Werkself, dafür verpflichtete Leverkusen Nordi Mukiele von Paris St. Germain als Ersatz für die Abwehr.
Der 1. Spieltag in der Bundesliga war da schon gespielt, der erste Titel im DFL-Supercup bereits gewonnen, die erste Runde im DFB-Pokal überstanden. Nicht ideal, findet Geschäftsführer Simon Rolfes. Der 42-Jährige wünscht sich stattdessen ein Ende der Sommer-Transferperiode noch vor dem Saisonstart.
„Diese Hektik der letzten zwei Wochen, diese Unruhe, die es dann auch immer in einer Mannschaft gibt oder bei Spielern, da fände ich es gut, wenn die früher vorbei ist“, sagte Rolfes im Podcast Spielmacher – Fußball von allen Seiten von 360Media. „Dass früher, vor dem ersten Spieltag, klar ist: Das ist die Mannschaft, mit der gehen wir in die Saison.“
Ganz ähnlich hatte sich Rolfes auch schon vor fünf Jahren geäußert, damals noch in seiner Funktion als Leverkusener Sportdirektor. Als zusätzliches Argument führte er damals in der Bild an: „Ich bin dafür, dass bei uns das Transferfenster vor dem 1. Spieltag schließt. Damit die Teams auch im Sinne der Chancengleichheit mit ihrem Kader für die 17 Hinrunden-Spiele an den Start gehen.“
Noch nie so viele internationale Transfers wie in diesem SommerBundesliga auf dem Niveau von 2017 – Premier League konstant über zwei Milliarden (k+)
Zahlreiche Befürworter der Idee
Rolfes ist nicht alleine mit dieser Meinung. Wolfsburgs Trainer Ralph Hasenhüttl gab vor Kurzem zu Protokoll: „Ich finde, es würde nichts verändern, wenn wir die ganze Story einen Monat früher beenden würden. Dann hättest du vielleicht mal ein paar Wochen, in denen du mit deiner Mannschaft arbeiten kannst und dann am ersten Spieltag weißt: Das ist deine Truppe.“
Trainerkollege Bo Svensson von Union Berlin musste am vergangenen Freitag sogar kurzfristig auf den eigentlich für die Startelf vorgesehenen Robin Gosens verzichten, da wenige Stunden vor Anpfiff dessen Wechsel zur AC Florenz über die Bühne ging. „Ich weiß nicht, ob man sich das vorstellen kann. Du bereitest dich intensiv auf das Spiel vor. Und innerhalb weniger Minuten ändert sich das alles. Das ist natürlich nicht so einfach“, meinte Svensson, Rani Khedira sprach gar von einer „Katastrophe für die Mannschaft“.
Dass es in einem kürzeren Transferfenster auch weniger Wechsel geben könnte, das sieht Rolfes im Übrigen nicht. Die meisten Transfers würden auch so über die Bühne gehen, nur eben schneller: „Das wäre ein Segen für alle.“