Ping-Pong-Fußball statt Kontrolle: Darum schmeckt Xabi Alonso der Bayer-Fußball nicht

Auch beim 2:3 gegen Leipzig zeigte sich Bayer 04 defensiv anfällig. Der Double-Gewinner hat in der neuen Saison noch nicht seine Meisterform gefunden, auch weil ein altes Element zurückgekehrt ist. Zum Leidwesen von Trainer Xabi Alonso.

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Es ist ein Phänomen, das sich rar gemacht hatte in der vergangenen Saison. Spiele mit Leverkusener Beteiligung, in denen es rauf und runter ging. Chancen hüben wie drüben bei einem wilden Ritt. Ping-Pong-Fußball wurde dieses Phänomen unter dem früheren Bayer-Trainer Peter Bosz genannt. Viel Spektakel für die Zuschauer, aber eben auch eine große Gefahr, Partien trotz substanzieller Überlegenheit zu verlieren mangels ausreichender Spielkontrolle.

So wild wie unter dem Offensiv-Fanatiker Bosz sieht der Leverkusener Fußball in dieser Saison zwar nicht aus, aber er zeigt doch einige Symptome, die den Ansatzpunkt für diesen Ping-Pong-Fußball bieten, der dem aktuellen Trainer Xabi Alonso, einem Kontrollfreak im positiven Sinne, zuwider ist.

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So auch beim 2:3 gegen Leipzig. „In der zweiten Halbzeit hatten wir nicht genug Kontrolle. Alles war sehr schnell, wir haben nicht genug Pässe in der gegnerischen Hälfte gespielt. Das Spiel war zu offen“, analysierte der Spanier und hatte damit die entscheidenden Punkte in einem Statement treffend zusammengefasst.

Zeigten die 90 Minuten bei der ersten Niederlage auf nationaler Ebene seit dem Mai 2023 doch genau auf, wie Bayers Spiel auf hohem Niveau funktionieren kann und wie eben nicht. Folgten doch den starken ersten 45 Minuten mit einer 2:0-Führung eine mit vielen Nachlässigkeiten betriebene Nachspielzeit inklusive Anschlusstreffer sowie eine zweite Hälfte, zu der Abwehrchef Jonathan Tah feststellte: „Nach dem 2:1 und wie wir in die zweite Halbzeit gestartet sind, hatte ich über weite Strecken nicht das Gefühl, das wird das Spiel dominiert haben.“

Keine Kompaktheit: Restverteidigung wird so zum Problem

Bayers Schwachstellen sind offensichtlich. Der Eindruck, dass die Mannschaft zu passiv verteidigt, liegt auch darin begründet, dass die Elf von Xabi Alonso bei Ballverlust nicht kompakt genug steht, die Restverteidigung so zum Problem wird. Ein Phänomen, das zuvor schon beim 3:2 in Gladbach oder selbst beim 1:0 bei Viertligist Jena im DFB-Pokal zu beobachten war.

Die Ursachen: Zum einen agiert Bayer nicht ballsicher genug, leistet sich, gehetzt und nicht geduldig wirkend, zu viele leichte Ballverluste, steht dabei zu weit auseinander, wodurch auch das sonst so starke Gegenpressing nicht mehr greift.

Die Folge: Bayer muss auf relativ großem Raum verteidigen. Was – das wird vor allem im Mittelfeldzentrum bei Spielern wie Granit Xhaka und Aleix Garcia deutlich – mit nicht so großer Schnelligkeit deutlich schwieriger ist, als wenn die Abständen zwischen den Linien extrem klein sind wie in der Vorsaison.

Der Leipziger Siegtreffer war exemplarisch: Bayer war extrem auseinander gezogen, Aleix Garcia agierte nicht positionstreu und ließ sich fast bis zur Trainerbank nach außen locken, so dass das Zentrum entblößt war, wo Xhaka nur hinterherlief und auch Florian Wirtz nicht mehr retten konnte, was schwer zu retten war.

Xabi Alonso: „Ich habe genug Zeit zu analysieren“

Der Ansatzpunkt ist also klar. Das Problem: Xabi Alonso kann aufgrund von 15 (!) abgestellten Nationalspielern kaum an diesem arbeiten. „Ich habe genug Zeit zu analysieren“, greift der 42-Jährge den positiven Aspekt der Länderspielpause heraus und betont: „Aber ich habe keinen Grund zu glauben, dass wir nicht wiederkommen.“

Weil die Qualität grundsätzlich sehr hoch ist und die Probleme offensichtlich und mit dem vorhandenen Personal grundsätzlich natürlich auch zu lösen sind. Entscheidend wird aber sein, ob seine Profis die nötige Frische besitzen und die absolute Bereitschaft aufbringen, den Plan des Trainers konsequent umzusetzen – mit mehr Kontrolle und weniger Ping-Pong-Fußball.

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