Ridle Baku nach Leipzig? Wolfsburgs Trainer Ralph Hasenhüttl wäre davon nicht wirklich begeistert. Zudem stellt er klar: Erst müssten Voraussetzungen für einen Transfer erfüllt sein.. „Aber manchmal entwickeln sich die Dinge auch anders …“. Aus Wolfsburgs Trainingslager in Almancil berichtet Thomas Hiete. Ralph Hasenhüttl sitzt nach dem Training in der Sonne, die 16 Grad Celsius fühlen sich darin deutlich wärmer an. Angenehm, da können den Trainer auch Transfermeldungen nicht aus der Ruhe bringen. Dafür, sagt der Österreicher, habe er ohnehin zu viel Erfahrung. Er lässt den Blick in die Ferne schweifen, auf einer TV-Leinwand läuft gerade ein Transfer-Talk. Knallige gelbe Farben. Der Coach betont: Er habe den Sender nie an.. Und trotzdem muss sich auch der Österreicher mit Transferfragen beschäftigen, das gehört nun mal zum Geschäft dazu. Konkret: RB Leipzig möchte Ridle Baku, Ridle Baku möchte nach Leipzig, und irgendwie muss da ja auch der VfL Wolfsburg mit seinem Trainer mitspielen, damit ein Wechsel überhaupt über die Bühne gehen kann.. Der Coach, so heißt es, wünscht sich energisch den Verbleib seines Stammspielers, schließlich hat Hasenhüttl noch viel vor in diesem Jahr. Nach Europa soll es gehen mit dem VfL, da kann er nur schwer auf eine Stammkraft verzichten. Wenn der 57-Jährige über Baku spricht, wird deutlich, dass er wenig davon hält, ihn in diesem Januar ziehen zu lassen. „Grundsätzlich“, sagt Hasenhüttl, „möchte man als Trainer im Winter natürlich nie einen Spieler verlieren, aber das möchte niemand hier im Verein. Aber du weißt nie, was im Fußball passiert.“. „Bevor ein Spieler geht, müssen wir eine Alternative haben.“ (VfL-Trainer Ralph Hasenhüttl über einen möglichen Baku-Transfer). Nun hat der VfL seinem Ex-Geschäftsführer Marcel Schäfer das Signal gegeben, dass Baku durchaus verkäuflich wäre, sonst hätte der RB-Manager ja kein erstes Angebot gemacht. Das soll im Gesamtvolumen bei rund 3,5 Millionen Euro gelegen haben, was den Wolfsburgern dem Vernehmen nach noch nicht ausreichte. Nachbesserungen sind vonnöten. Hasenhüttl nennt eine weitere Bedingung für einen Transfer: „Wir haben immer gesagt: Bevor ein Spieler geht, müssen wir eine Alternative haben.“ Diese Alternative könnte Andreas Skov Olsen (Club Brügge) sein. Von einer Einigung ist allerdings auch hier noch nichts bekannt.. Offiziell plant Hasenhüttl noch mit Baku. Schließlich habe der sich in den zurückliegenden Monaten unter ihm als Trainer gut entwickelt. „Ridle“, betont der Coach, „ist lange Zeit vielleicht ein bisschen unter seinen Möglichkeiten geblieben und hat jetzt wieder ein richtig gutes halbes Jahr gespielt.“ Gemeinsam mit Kilian Fischer harmoniere er gut, „das war unsere flexibelste Seite“. Und überhaupt: „Es ist ja auch ein positives Zeichen, wenn dann andere Vereine wieder auf unsere Spieler aufmerksam werden.“. Hasenhüttl weiß, wie das Business läuft. „Wie sind ein Verein, der auf Sicht auch immer wieder Spieler verlieren wird. Man investiert viel Arbeit in die Entwicklung des Spielers. Aber in dem Geschäft gehört das dazu.“. Sätze, die nach Wechsel klingen. Der Trainer ist hin- und hergerissen. Einerseits will er Baku behalten, er ahnt aber auch, dass er seinen Rechtsaußen, der zuletzt auch im zentralen Bereich agierte, womöglich bald ersetzen muss. „Ridle ist ein Spieler von uns, der Vertrag bis Sommer hat.“ Die Einschränkung schiebt der Fußballlehrer hinterher: „Aber manchmal entwickeln sich die Dinge auch anders.“ Sätze, die nach Wechsel klingen.. Hasenhüttl lässt es auf sich zukommen. „Ich glaube, wir sollten uns darüber nicht zu viele Gedanken machen. Für mich ist viel wichtiger, dass Ridle mir in jedem Training zeigt, dass er marschiert, dass er Gas gibt und dass ich mit der Mannschaft, die da ist, auch für die Rückrunde plane.. Über ein Vetorecht verfügt der Trainer des VfL übrigens nicht. Das brauche er auch nicht, betont Hasenhüttl. „Weil wir Entscheidungen immer gemeinsam treffen.“ So auch im Fall Ridle Baku.