Union Berlin wartet seit fünf Partien auf einen Sieg. Dennoch beschreibt Vize-Kapitän Rani Khedira das Binnenklima als intakt.
Unions Vize-Kapitän lobt den Zusammenhalt
Der einfache Blick auf die Tabelle zeigt und visualisiert, dass Union Berlin mit dem zehnten Platz voll im Soll steht. Allerdings spricht die aktuelle Form nicht unbedingt für den Klub, der in der zurückliegenden Saison am letzten Spieltag den Kopf aus der Schlinge ziehen und somit kurz vor Schluss erst den Klassenverbleib feiern konnte. Denn die Eisernen haben seit fünf Partien nicht mehr gewonnen, zudem in den vergangenen vier Begegnungen kein Tor geschossen.
Union fehlt das Durchsetzungsvermögen
Auf die Frage, ob die Lage jetzt ernst sei, antwortete Vize-Kapitän Rani Khedira in einer Medienrunde am Dienstag: „Die Lage ist immer ernst. Ich finde trotzdem dass wir, auf die Gesamtsituation blickend, gut dastehen. Man muss auch im Hinterkopf haben, aus welcher Situation wir gekommen sind und diese gemeistert haben.“ Trotzdem weiß der zentrale Mittelfeldspieler auch, dass vor allem offensiv nicht alles rund lief zuletzt: „Wir schießen zu wenig Tore, tun uns schwer damit, zu Großchancen zu kommen. Im letzten Drittel fehlt die Präzision und das Durchsetzungsvermögen.“
Und dennoch wolle er die aktuelle Lage nicht mit dem extremen Abwärtstrend aus der zurückliegenden Saison vergleichen. „Wir zerbrechen im Spiel nicht“, sagte Khedira. „Wir halten an dem Plan fest, den die Trainer uns mitgeben. Das ist die wichtigste Erkenntnis. Denn das war vergangene Saison nicht immer der Fall gewesen, weil viele ihr eigenes Ding durchgezogen haben.“ Dennoch ist Union in der Tabelle abgerutscht, hinzu kommt das Ausscheiden im DFB-Pokal beim Drittligisten Arminia Bielefeld (0:2).
Khedira: „Der Charakter der Mannschaft ist wunderbar“
Ob diese Misere auf die Stimmung schlägt? „Man weiß, die Situation einzuschätzen. Wenn ich mir die letzten Trainingseinheiten anschaue, merkt man eine gewisse Unzufriedenheit und Gier. In dieser Woche waren es sehr intensive zwei Tage mit einer hohen Bereitschaft von jedem einzelnen. Wir alle arbeiten daran, dass wir das Spiel wieder auf unsere Seite ziehen.“ Auch die Spieler, die nur wenig Einsatzminuten sammeln, verbreiten laut Khedira keinen Ärger. „Der Charakter der Mannschaft ist wunderbar. Wir haben keinen Stinkstiefel im Team.“
Zur Tabelle
Viel mehr stimme das Fundament, betonte der 30-Jährige. Aber nun kommen mit Bayer Leverkusen (H) und VfB Stuttgart (A) erstmal zwei „harte Brocken“ auf die Hauptstädter zu. Aber vielleicht sind solche Spiele dafür gemacht, um den Weg aus der ersten kleinen Minikrise der Saison zu finden. Schließlich hatte auch kaum jemand auf Union Berlins 2:1-Erfolg am 6. Spieltag gegen Borussia Dortmund gesetzt. Nur muss dafür mindestens ein Treffer her …