England, Israel oder Südkorea: Die Nationalspieler des FC Bayern waren wieder eifrig unterwegs. So fällt die Bilanz aus.
Die Länderspielbilanz der Bayern-Profis
Seit Montag wird nach einer Woche Urlaub wieder trainiert beim FC Bayern, die Nicht-Nationalspieler haben sich ebenso an der Säbener Straße eingefunden wie der geschonte Alphonso Davies (Kanada) oder die langsam wieder gesunden Aleksandar Pavlovic (nach Schlüsselbeinbruch), Sacha Boey (nach Meniskusriss) oder Josip Stanisic, der nach seinem Außenbandriss im Knie gemächlich an Tempo aufnimmt.
Nach der öffentlichen Einheit am Dienstag durfte Trainer Vincent Kompany abends den Fernseher einschalten und erfreut feststellen, dass Jamal Musiala beim deutschen Spiel in Ungarn (1:1) mal eine Pause erhielt und der Immer-Spieler Joshua Kimmich wenigstens zur Pause in der Kabine blieb. Leroy Sané und Serge Gnabry, auch in München zuletzt nur zweite Wahl, betrieben in Budapest – anders als noch als Joker gegen Bosnien (7:0) – nicht die aktivste Form von Eigenwerbung.
Auch sonst fällt die Bilanz der bayerischen Nationalspieler gemischt aus. Harry Kane muss sich in England allmählich unangenehmen Fragen stellen, obwohl er sich selbst „in der Form meines Lebens“ wähnt. Der eigentliche Kapitän saß beim 3:0 in Griechenland zunächst anstelle von Aston Villas Ollie Watkins auf der Bank, fiel dann eine Hälfte lang gegen Irland fast gar nicht auf und leitete mit einem genialen Pass doch die Führung ein, die er per Elfmeter selbst besorgte.
„England wird die WM nicht mit einem Spieler gewinnen, der sich nicht mehr bewegen kann.“ (Der „Guardian“ über Harry Kane)
Am Ende gewann England zwar 5:0, doch nicht wenige englische Experten glauben, dass auch der baldige Three-Lions-Coach Thomas Tuchel nicht zwingend auf den 31-jährigen Kane setzen wird oder setzen sollte. Obwohl ausgerechnet er es war, der als Bayern-Trainer für den amtierenden Bundesliga-Torschützenkönig den Transferrekord brach. „Kane war der prägende Spieler einer Ära, aber England wird die WM nicht mit jemandem gewinnen, der sich nicht mehr bewegen kann“, schrieb zum Beispiel der nicht zwingend für Polemik bekannte Guardian.
Peretz hält, Tel trifft
Keinerlei Fragen dürften dagegen in Israel aufkommen, wo Daniel Peretz einen herausragenden Eindruck hinterließ. Bayerns Nummer drei hielt am Sonntag beim 1:0 gegen Belgien seinen Kasten sauber und brillierte besonders zuvor in Frankreich (0:0), wo der 24-Jährige bei einem Torschussverhältnis von 24:3 gleich acht Paraden hinlegte – genauso viele übrigens wie Manuel Neuer in der bisherigen Bundesliga-Saison.
Apropos Frankreich: Mathys Tel traf für die U 21 beim 2:2 gegen Deutschland, Michael Olise, Dayot Upamecano und Kingsley Coman sammelten für die A-Auswahl jeweils ein paar Minuten, fielen dabei aber nicht groß auf. Was von Min-Jae Kim nicht behauptet werden kann: Der Innenverteidiger, in dieser Saison extrem verbessert, patzte bei Südkoreas 1:1 gegen Palästina, hat zudem die längste Heimreise aller Länderspielfahrer vor sich.
Und sonst? Verpasste Konrad Laimer mit seinen Österreichern durch ein 1:1 gegen Slowenien den direkten Aufstieg in die Liga A, noch bescheidener lief es dagegen für Joao Palhinha in Portugal. Bayerns 50-Millionen-Neuzugang zog sich noch vor der ersten Partie im Training einen Muskelbündelriss im Adduktorenbereich zu und wird in diesem Kalenderjahr wohl nicht mehr zum Einsatz kommen.