Selbstvertrauen getankt im Nationaltrikot: Wolfsburgs Innenverteidiger Konstantinos Koulierakis gewann mit Griechenland in Finnland – und hatte einen gehörigen Anteil an diesem Erfolg.
Der „Aggressive Leader“ mit dem feinen Fuß
Es ist ein Pass, wie ihn ein Spielmacher nicht schöner spielen kann. Eine Vorlage, die wie ein warmes Messer durch die Butter geht. Die Tatsache, dass kein Weltklasse-Regisseur, sondern Innenverteidiger Konstantinos Koulierakis beim Nations-League-Spiel der Griechen in Finnland (2:0) derjenige ist, der den Ball maßgenau in den Lauf von Kapitän Anastasios Bakasetas spielt, lässt die Herzen beim VfL Wolfsburg höher schlagen. Schließlich erhofft man sich vom Abwehrmann, für 11,75 Millionen Euro nach schwerem Kampf von PAOK Saloniki losgeeist, auch im VfL-Trikot solche Glanzstücke.
Der „Aggressive Leader“ mit dem feinen Fuß
Längst hat sich Koulierakis in Wolfsburg einen Stammplatz erkämpft. Spielte er anfangs noch auf der ungewohnten Position des Linksverteidigers, so hat er mittlerweile, egal ob Dreier- oder Viererkette, links in der Innenverteidigung seine Position gefunden. Als „Aggressive Leader“ hat sich der 20-Jährige, der weder sich noch seine Gegenspieler schont, schon Respekt verschafft. Koulierakis verfügt aber auch über einen feinen Fuß. Siehe das Länderspiel in Helsinki.
Und das könnte in naher Zukunft für den VfL von großer Bedeutung sein, will und muss sich die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl doch vor allem im spielerischen Bereich steigern. Galt bislang die Maxime, dass von hinten heraus zur Risikominimierung der lange Ball bevorzugt ist, so soll sich der VfL-Fußball möglichst rasch auch in diesem Bereich entwickeln. „Natürlich wollen wir dominanter auftreten“, hatte VfL-Geschäftsführer Peter Christiansen kürzlich gesagt, „daran arbeiten wir. Das ist Trainersache, das hat der Staff auf dem Schirm.“
Nur 35 Prozent Ballbesitz: In Heidenheim konnte der VfL umschalten
Dominanz mit einem Plan B wie Ballbesitz. Aktuell liegt dieser bei 42,9 Prozent, der drittwenigste der Liga. Vermehrt kam es vor, dass Gegner dem VfL das Spielgerät überließen und dieser damit nicht wirklich viel anfangen konnte. Und nur selten wird es so sein wie am vergangenen Spieltag in Heidenheim (3:1), als Wolfsburg bereits in der dritten Minute in Führung ging und sich anschließend aufs bevorzugte Umschaltspiel verlegen konnte – am Ende hatte die Hasenhüttl-Elf einen Ballbesitz von 35 Prozent.
Soll sich das VfL-Spiel entwickeln, so muss sich das Passquote (bislang 73 Prozent, der Bundesligadurchschnitt liegt bei 80 Prozent) verbessern. Das fängt hinten in der Abwehr an. Und da wecken Pässe wie dieser von Koulierakis im Nationaltrikot Hoffnungen, dass es fußballerisch demnächst besser aussieht. Am besten schon am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) im Heimspiel gegen Union Berlin.