Der eine musste gegen Bergamo vorzeitig vom Feld, der andere kam in der Schlussphase aufs Feld. Während Deniz Undav wegen einer Oberschenkelverletzung für die nächste Partie gegen Frankfurt fraglich ist, stehen die Chancen bei Jeff Chabot gut. Trainer Sebastian Hoeneß hofft auf beide.
VfB-Trainer Hoeneß hofft auf den Einsatz beider Profis
Eine knappe Stunde nach dem 0:2 am Mittwoch in der Champions League gegen Atalanta strahlte Undav schon wieder die von ihm gewohnte Positivität aus. Er könne zwar noch nicht sagen, wie schwerwiegend das Zwicken in der linken Oberschenkelrückseite ist, das ihn in der 55. Minute zur Aufgabe zwang. „Aber es wird nicht so schlimm sein“, so der 28-Jährige, der mit seiner Vermutung richtig lag. Die genauere Untersuchung ergab eine Zerrung. Bereits heute drehte der Angreifer wieder ein paar Laufrunden um das Trainingsgelände. Die Chance besteht, dass er gegen Frankfurt am kommenden Sonntag dabei sein kann.
Genaueres kann Trainer Hoeneß „aktuell noch nicht sagen. Er ist heute locker gelaufen. Das war okay. Und trotzdem wird es sicher eine Punktlandung. Das müssen wir jetzt einfach abwarten“. Der 42-Jährige wird allerdings nicht auf Teufel komm raus auf einen Einsatz seines Stürmerstars drängen. Man wolle nie ins Risiko gehen. „
Trotzdem bewegen wir uns immer an der Grenze. Das ist Profi-Fußball, das ist Bundesliga, da gibt es nichts zu verschenken“, meint Hoeneß, der den weiteren Weg des Angreifers bis zum Spiel so beschreibt: „Erfreulich wäre es, wenn er morgen auf dem Platz stünde. Aber man kann rein theoretisch auch am Sonntag noch einen Belastungstest machen. Das ist auch möglich. Vor allem wenn wir so eine enge Taktung haben. Wünschenswert ist immer das Abschlusstraining. Aber das ist kein Dogma.“ Als Erstes wartet der Chefcoach aber den morgigen Tag ab, um zu sehen, „wie er die heutige Einheit verkraftet hat“.
Chabot „auf einem guten Weg“
Einen erfolgreichen, ersten Belastungstest hat dagegen Chabot bereits hinter sich. Der Innenverteidiger, den erst eine Gelb-Rote-Karte beim 2:1 gegen Holstein Kiel und ein paar Tage später auch noch muskuläre Beschwerden bremsten, stand gegen Bergamo im Kader und kam in der Schlussphase in die Partie. Folgenlos. „Das hat er auf jeden Fall gut verkraftet“, erzählt Hoeneß, der dennoch keine Startplatzgarantie ausspricht. „Ob es 30, 60 oder 90 Minuten werden, muss man einfach noch abwarten. Rein muskulär spricht nichts dagegen. Da ist er auf einem guten Weg.“
Den Gedanken, dem einen oder anderen seiner Spieler eine Pause für die anstehende Länderspielperiode zu empfehlen, hegt der VfB-Chefcoach nicht. Das sei kein Thema, „wenn sie körperlich keine Probleme haben. Natürlich muss man abwägen, wenn es eine Verletzung gibt. Dann muss man im Austausch sein, dann muss man sich einfach gut abstimmen. Aber ich werde sicher keinem Spieler einreden, auf ein Länderspiel zu verzichten. Wenn von Spielerseite keinerlei Impuls kommt, werde ich das nicht machen, weil es einfach etwas ganz Besonderes ist.“
Entsprechend darf auch Ameen Al-Dakhil zur belgischen Nationalmannschaft reisen. Obwohl der Sommer-Neuzugang nach langer Zeit der Rekonvaleszenz für den VfB bisher nur zweimal auf der Bank saß und vor drei Wochen ein paar wenige Minuten beim 0:4 beim FC Bayern absolvieren durfte. Hoeneß begrüßt die Reise des Innenverteidigers.
„Ich finde es gut, weil er dahin gehört. Ich weiß, dass ihn die Trainer schon länger im Auge haben. Er hat ja früher auch schon dort gespielt. Dass sie viel von ihm halten, wird Ameen gut tun.“ Des ehrgeizigen Belgiers Traum war schon immer und ist weiterhin die Auswahl. „Perspektivisch möchte er hin und spielen“, so Hoeneß, der nicht davon ausgeht, „dass er dort beide Spiele absolvieren wird. Und wenn doch, dann umso schöner für ihn. Ich glaube, es wird ihm guttun.“