Nach dem dritten Sieg in Serie zeigte sich Vincent Kompany sehr zufrieden und sprach von einer perfekten zweiten Hälfte gegen Union. Auch dass seine Mannschaft immer hungrig ist, imponiert dem 38-Jährigen. Die aktuelle Gier auf Erfolge erinnert Manuel Neuer an die Saison 2012/13.
Neuers Erinnerung ans Finale dahoam
Es waren perfekte sieben Tage für den FC Bayern. Beginnend am Sonntag mit dem 5:0 in Bochum, gefolgt vom 4:0 im Pokal in Mainz, beendet mit einem 3:0 über Union Berlin am Samstagnachmittag. Auch Vincent Kompany benutzte das Wort „perfekt“ am Sky-Mikrofon: „Die Leistung in der zweiten Halbzeit war perfekt, wie es sein muss.“
Im ersten Durchgang hatte der 38-Jährige zunächst noch „nicht das Gefühl, dass das Spiel ganz unter Kontrolle“ war. „Aber trotzdem machen wir das, was wir immer machen. Wir kämpfen weiter, wir schießen Tore“, freute sich Kompany über die Reaktion seiner Elf auf die kompakte Spielweise des Gegners und die Gier nach dem Torerfolg. Harry Kane per Elfmeter und Kingsley Coman hatten bis zur Pause den Rekordmeister auf Kurs gebracht.
„Manchmal ein bisschen 50/50“
Nach dem Seitenwechsel wurden die Ausflüge der Berliner, die in Person von Jordan Keeper Manuel Neuer einmal geprüft hatten, immer seltener, erlagen schließlich nahezu komplett – auch weil die Bayern spätestens nach Kanes elftem Saisontor alles im Griff hatten. Dass es in der ersten Hälfte „manchmal ein bisschen 50/50“ war, fand Kompany „normal“. Schließlich habe sich ein Team „aus den Top 4“ der Liga in der Allianz-Arena vorgestellt.
Umso mehr freute sich Kompany über den nächsten Entwicklungsschritt seiner Mannschaft: „Der Schritt ist, dass wir in der zweiten Halbzeit keinen Momentumverlust haben, das 2:0 ist noch nicht sicher. Wir bleiben ruhig, wir machen weiter, wir bekommen viele Chancen und das dritte Tor.“ Und den dritten Sieg innerhalb einer Woche. „Ich glaube, die Mannschaft ist hungrig“, schlussfolgerte Kompany.
Neuer und das Finale dahoam
Wie hungrig die Mannschaft nach einer so Bayern-untypischen Saison ohne Titel ist, unterstrich Neuer: „Der Thomas (Müller, Anm. d. Red.) und ich sind die Einzigen, die 2012 beim verlorenen Finale dahoam hier gewesen sind und da haben wir keinen Titel geholt. Und das Jahr darauf wissen wir ja, wie das dann umgesetzt wurde.“
Zwar gebe es eine Belohnung erst am Ende der Saison, dennoch betonte Kompany: „Wir dürfen zufrieden sein, wir dürfen feiern, das musst du immer, wenn du gewinnst, aber danach geht es wieder um das nächste Spiel, dieser Fokus ist schon da.“
Dabei meinte der Coach „feiern“ wohl nicht im wörtlichsten Sinne, schließlich steht bereits am Mittwoch in der Champions League ein wichtiges Heimspiel gegen Benfica an. Deshalb präzisierte Kompany noch: „Es ist wichtig, dass die Jungs immer nach jedem Spiel genießen. Wenn du ein Verein bist, der die Tradition hat zu gewinnen, dann ist das manchmal so, dass du das vergisst. Das darfst du nicht.“