Im Topspiel bei Bayer 04 Leverkusen war Alexander Nübel (28) zweifelsohne der beste Stuttgarter. Der VfB-Keeper wahrte seinem Team die Null, rettete einen Punkt – und empfahl sich auch für weitere Länderspieleinsätze.
Leweling am Oberschenkel verletzt
Ob nach zwölf Minuten gegen Jeremie Frimpong, kurz vor der Pause aus nächster Nähe gegen Victor Boniface oder in der 73. Minute erneut gegen den nigerianischen Angreifer: Alexander Nübel brachte die Werkself am Freitagabend an den Rand der Verzweiflung. Ein Punktgewinn sowie ein Zu-Null-Spiel beim Meister sei aus Sicht des Keepers „natürlich erstmals grundsolide“, die Art und Weise sorgt jedoch nicht für große Zufriedenheit.
„Ich glaube, wenn man das Jahr betrachtet“, führt Nübel am DAZN-Mikrofon aus, „war es unser schlechtestes Spiel“ gegen Leverkusen. Nachdem der VfB in den drei vorherigen Duellen mit Bayer 04 in diesem Jahr zweimal verloren und einmal remis gespielt hatte, könne man „glücklich sein, dass wir hier 0:0 spielen und nicht verlieren.“
Lobende Worte für DFB-Konkurrent Baumann
Nachdem der 28-Jährige erst vor drei Wochen sein Debüt im Trikot der deutschen Nationalmannschaft gegeben hatte (2:1 in Bosnien), dient jede weitere Leistung auf Klubebene automatisch als Bewerbungsschreiben für zusätzliche DFB-Einsätze. Zu einer Kampfansage lässt sich Nübel jedenfalls nicht hinreißen, lobt er stattdessen doch lieber Konkurrent Oliver Baumann ob dessen überragender Auftritte „in den letzten Wochen.“
Bis zur nächsten Länderspielpause (11.-21. November) werde Stuttgarts Schlussmann selbstverständlich „Gas geben.“ Was dann „in den nächsten Wochen passiert, wird sich zeigen“, meint Nübel, der auch außerhalb der Länderspielperiode „ab und zu“ mit DFB-Torwarttrainer Andreas Kronenberg in Kontakt steht, um sich dabei etwa ein „bisschen Feedback“ einzuholen.
Zeit, sich noch stärker in den Fokus von Bundestrainer Julian Nagelsmann zu spielen, bleibt dem gebürtigen Paderborner noch bis zum Sonntag nächster Woche. In diesem Zeitraum bekommen es die Schwaben nicht nur mit Eintracht Frankfurt (Sonntag, 17.30 Uhr), sondern unter der Woche in der Königsklasse auch mit Atalanta Bergamo (Mittwoch, 21 Uhr) zu tun.
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Leweling verletzt, Rieder nicht
VfB-Coach Sebastian Hoeneß, der am Freitagabend von einem „glücklichen“ Punktgewinn spricht, wird zumindest beim Aufeinandertreffen gegen den Europa-League-Sieger aus Italien auf einen anderen deutschen Nationalspieler – Jamie Leweling – verzichten müssen. Der Rechtsaußen, für den bereits nach acht Minuten Schluss war, habe „beim Antritt hinten im Oberschenkel etwas gespürt.“ Wie schwer die Verletzung letztlich ist, kann sein Trainer kurz nach Abpfiff noch nicht einschätzen.
Während Leweling von den angeordneten zwei freien Tagen also nur marginal profitiert, dürfte die kurze Verschnaufpause aus Sicht von Fabian Rieder wie gerufen kommen. Lewelings Ersatzmann, der in der 58. Minute wieder ausgewechselt wurde, „hat jetzt in einer sehr kurzen Woche“ sozusagen „das dritte Mal begonnen“, erklärt Hoeneß. Die Auswechslung war also rein aus Fitnessgründen bedingt und „hatte nichts mit seiner Leistung zu tun.“