Vor dem Spieltag gehörte der SV Werder Bremen zu den Bundesliga-Teams mit den wenigsten Stürmer-Toren – nun verdoppelte sich die Ausbeute.
Werner will sich bei Weiser nicht festlegen
Ein Tor vom Elfmeterpunkt von Marvin Ducksch, ein weiteres von Justin Njinmah – doch mehr Treffer durch die im Kader des SV Werder Bremen als Stürmer gelisteten Spieler waren bis dato nicht gefallen an den ersten sechs Bundesliga-Spieltagen.
Am Sonntagabend in Wolfsburg verbesserten Ducksch und auch Marco Grüll mit seinem ersten Treffer in Deutschland überhaupt diese Ausbeute nun merklich – und waren auch darüber hinaus zwei entscheidende Figuren beim 4:2-Auswärtssieg der Bremer.
Insbesondere über Ducksch liefen letztlich alle vier Treffer, denn zwei direkte und eine indirekte Vorlage gehörten ebenfalls noch zum Arbeitsnachweis des 30-Jährigen. Auffällig vor allem das geniale Zusammenspiel mit Mitchell Weiser: Das 1:1 und das 3:1 legten sie sich gegenseitig auf – eine Hereingabe, eine Direktabnahme, Tor.
Werner: „Sie wissen, wo der Ball hin muss“
„Bei ihren Treffern sieht man einfach dieses Verständnis, das sie füreinander haben“, stellte Ole Werner heraus: „Sie wissen genau, welche Laufwege der andere anbietet und wo der Ball hin muss.“ Der Werder-Coach sprach bei Ducksch und Weiser von „Spielern, die um das Tor herum sehr schlau und sehr gut sind“.
Und wenngleich Letzterer rein nominell und im Vergleich zu den jüngsten Partien von Werner diesmal nicht mehr in der Bremer Angriffsreihe aufgeboten wurde, so war Weisers Einfluss auf das Offensivspiel unverändert groß: Über die angestammte rechte Schiene leitete der 30-Jährige mit dem Ball unzählige Aktionen ein.
Wohin mit Weiser? „Wollen uns nicht einschränken“
Auf eine Position festlegen will sich sein Trainer beim möglicherweise künftigen algerischen Nationalspieler allerdings weiterhin nicht: „Ich glaube, er kann uns auch eine Reihe weiter vorne helfen – immer dann, wenn er sich auch in Halbräumen bewegt. Diesmal wollten wir ihm ein bisschen mehr Platz nach vorne geben. Unter Druck hilft er uns, eine Reihe weiter nach vorne zu kommen“, so der 36-Jährige: „Aber wir wollen uns da nicht einschränken.“
Und durch Weisers Rückversetzung wurde in Wolfsburg ja nun auch eine Angriffsstelle frei – die Grüll nach einer liegen gelassenen Großchance in der 1. Minute und weiteren missglückten Aktionen in der ersten Hälfte dann zunehmend zu nutzen wusste. Neben seinem enormen Pensum ging dem 2:1 zunächst auch ein Abschluss des Österreichers voraus, für den Treffer zum 4:1 sorgte der Zugang von Rapid Wien dann selbst – es war seine Bundesliga-Premiere.
Werner über Grüll: „Er hat sich richtig reingebissen“
„Er ist eben jemand, der arbeitet, der sich richtig reingebissen hat ins Spiel“, befand Werner, weshalb er auch zur Halbzeit weiterhin ein „gutes Gefühl“ verspürte angesichts der Abschlusssituationen seines Stürmers: „Ich weiß, dass er die genauer lösen kann.“ Für den Coach sei es daher „klar“ gewesen, „dass jemand, der so viel Aufwand betreibt, sich dafür dann irgendwann belohnt. Ich bin total zufrieden mit seiner Entwicklung.“