Wehrle rät beim VfB zu „realistischem Erwartungsmanagement“

Nach vier Pflichtspielen ohne Sieg – inklusive der deutlichen Pleite in München – erinnert VfB-Vorstandvorsitzender Alexander Wehrle an die jüngste Vergangenheit der Stuttgarter, lobte Fabian Wohlgemuth und sprach über die Zukunft von Sebastian Hoeneß.

Vorstandvorsitzender über Hoeneß und Wohlgemuth

Nach sieben Spieltagen steckt der VfB Stuttgart vorerst im Mittelfeld der Tabelle fest und auch in der Champions League liegen die Schwaben mit einem Punkt unter dem Soll. Allerdings blieb Vorstandschef Wehrle am Sonntag im Sport1-Doppelpass ganz gelassen, weiß er doch, welche sportlichen und finanziellen Probleme der VfB in den letzten Jahren hatte.

„Corona hat uns 100 Millionen gekostet. Wir haben mit über 130 Millionen Euro in den Stadionumbau investieren müssen“, zählt er auf, wie hoch die Belastungen am Neckar waren. „Wenn du mal nüchtern betrachtest, was fünf, sechs Vereine, die vor uns stehen, an finanziellen Mitteln zur Verfügung haben und wo wir herkommen, dann haben wir sicherlich in der letzten Saison mit 73 Punkten tatsächlich richtig performt. Da war aber auch viel Momentum dabei.“

Deshalb gilt: „Wir haben vor der Saison gesagt, dass wir möglichst frühzeitig 40 Punkte erreichen wollen. Und wenn wir die 40 Punkte frühzeitig erreicht haben, dann werden wir uns neue Ziele setzen.“ Für einige Betrachter scheint der Vorsatz angesichts des starken Kaders etwas zu defensiv. „Ich sage, vernünftiges, realistisches Erwartungsmanagement ist viel wichtiger, um uns entwickeln zu können“, entgegnet Wehrle darauf.

Wehrle zu Wohlgemuth: „Wir wurden belächelt“

Für die Kaderentwicklung ist Fabian Wohlgemuth verantwortlich, der den in Stuttgart bei den Fans sehr beliebten Sven Mislintat ersetzte. „Wir wurden am Anfang natürlich belächelt, mit dem Fabian einen Manager aus der 2. Liga geholt zu haben“, sagt Wehrle und lobt Wohlgemuth. Der Sportvorstand sei ein guter Teamplayer und habe einen guten Mix zwischen ablösefreien jungen und erfahrenen Spielern zusammengestellt.

Hoeneß? „Bei uns hat kein Verein angefragt“

Trainer Sebastian Hoeneß war der Kopf des Erfolgs. Kein Wunder also, dass der Coach im Sommer immer wieder bei anderen Vereinen gehandelt wurde. Doch die Lage beim VfB war ruhig. „Ich habe kein einziges Mal mit Sebastian Hoeneß über irgendeinen anderen Verein gesprochen. Bei uns hat kein Verein angefragt und Sebastian hat mit uns auch über keinen Verein gesprochen.“

Wie es weitergeht? „Er hat sich auch ganz klar geäußert, dass er hier beim VfB etwas aufbauen möchte. Ich glaube, er schätzt auch das Umfeld. Er kann die Schwaben ganz gut einordnen.“ Sein Vertrag läuft jedenfalls bis 2027 – jede Menge Zeit, um etwas zu entwickeln.

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