Bei Keke Topp und Marco Grüll dauert die Eingewöhnung noch an: Wird im Werder-Angriff erneut Mitchell Weiser zur Option? Und was hält der Trainer von einer Zetterer-Option für den DFB?
Zetterer für DFB? Werner: „Gefragtes Stärkenprofil“
Die Binse, dass das Spiel am Sonntagabend bei 1899 Hoffenheim (17.30 Uhr, LIVE beim kicker) „ein anderes“ werde als zuletzt gegen den FC Bayern, hatte diesmal eventuell ja wirklich ihre Berechtigung. Was Werder-Cheftrainer Ole Werner damit jedenfalls hauptsächlich ausdrücken wollte, war ja, dass dieses unrühmliche 0:5 endgültig abgehakt war. Und dass es daher auch nicht mehr sonderlich hilfreich sei, die Partie des vergangenen Samstags weiterhin groß zu thematisieren. Nicht mal in Sachen Bremer Aufstellung.
„So wie gegen die Bayern ist es nicht denkbar“, entgegnete der Trainer zumindest auf die Frage, ob Mitchell Weiser in Sinsheim erneut als zweite Sturmspitze zum Einsatz kommen könnte – wie schon in der zweiten Hälfte gegen den Rekordmeister. Dafür sei jedoch nicht nur der Gegner, sondern auch der eigene spielerische Ansatz anders zu erwarten. Möglich erscheint die Variante mit Angreifer Weiser allerdings trotzdem: „Es ist für uns eine Option, Mitch auch offensiver einzusetzen.“
Topp und Grüll brauchen Zeit: „Das müssen wir einkalkulieren“
Was auch damit zusammenhängen dürfte, dass die Eingewöhnung der nach der Verletzung von Justin Njinmah verbliebenen Alternativen Keke Topp (kam vom FC Schalke 04) und Marco Grüll (Rapid Wien) weiterhin andauert, um die neuen sportlichen Anforderungen zu erfüllen. „Das ist so“, bestätigte Werner: „Auch wenn man nicht alles in einen Topf werfen kann: Aber beide Spieler kommen aus Ligen, die jetzt noch nicht Woche für Woche dieses Bundesliga-Niveau haben.“
Und da Werder in den vergangenen Transferperioden nun mal „selten“ Neuzugänge verpflichtet habe, „die auf dem Niveau schon Erfahrungen haben“, sei das schlicht „der normale Weg“, erklärte der Coach: „Sie brauchen einfach ein bisschen Zeit, das müssen wir einkalkulieren – und die bekommen die Jungs auch.“
Werner: „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“
Werner sprach dabei von individuellen und mannschaftlichen Analysen, sowie dem Gewöhnungsprozess an Tempo und Zweikampfführung. In typischer Art betonte er aber auch: „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“
Topp und Grüll wüssten jedenfalls „genau, an welchem Punkt sie gerade stehen“, so Werner, „und wo es einfach auch noch Dinge zu lernen gibt“. Dinge, die ein Mitchell Weiser möglicherweise nicht mehr lernen muss. Zumal ja auch Derrick Köhn in die Startelf drängt, weil der Neuzugang hingegen weniger Eingewöhnungszeit zu benötigen scheint, wie auch der Werder-Trainer festgestellt hat: „Derick gelingt es gut, sich bei uns einzufinden.“ Durch Weisers Verschiebung in den Sturm könnte sein Startelfplatz auf dem Flügel frei werden.
Werner über Zetterer: „Entspricht dem modernen Fußball“
Und apropos frei werdende Plätze: Nachdem in der deutschen Nationalmannschaft nun innerhalb kürzester Zeit zwei Torhüter nicht mehr zur Verfügung stehen, hatte Leiter Profifußball Peter Niemeyer gegenüber dem kicker auch Michael Zetterer als möglichen Kandidaten thematisiert. Werner sagte nun, ebenfalls darauf angesprochen: „Das müssen – wie immer bei den Nationalmannschaftsthemen – andere entscheiden. Aber ich glaube, dass Zetti schon wahrgenommen wird über konstant gute Leistungen.“
Der Bremer Keeper besitze „ein Stärkenprofil, das gefragt ist und das dem modernen Fußball entspricht“, erläuterte der 36-Jährige: „Und dass Zetti für uns über einen sehr langen Zeitraum ein stabiler Rückhalt ist, das ist nicht nur etwas, was bei Werder Bremen gesehen wird. Davon gehe ich zumindest aus.“