Zweite Fahrkarte binnen acht Tagen: Openda patzt wieder vom Punkt

Elfmeter sind aktuell nicht seine Kernkompetenz: Beim 0:0 gegen Union Berlin vergab RB Leipzigs Stürmer Lois Openda vom Punkt den Sieg – nur acht Tage nach seinem Fehlschuss für Belgien gegen Israel.

Leipzigs Belgier vergibt gegen Union den Sieg

Lukas Klostermann kennt vermutlich ziemlich viele Weisheiten, auch dieses nach seinem Bekunden „alte Sprichwort“, wonach der gefoulte Spieler doch bitte nicht selbst zur Ausführung des Strafstoßes antreten solle. Aber, Punkt eins: „Es haben auch schon gefoulte Spieler den Elfmeter danach reingemacht.“ Und, Punkt zwei, von Klostermann überzeugend vorgetragen und damit offenbar auch für die Zukunft gültig: „Wenn er sich gut fühlt, schenken wir ihm alle das Vertrauen, dass er ihn reinhaut – egal, ob er der gefoulte Spieler war oder nicht.“ Lois Openda, der nach 74 Minuten der nur bedingt unterhaltsamen Bundesliga-Begegnung zwischen RB Leipzig und dem 1. FC Union Berlin von Kevin Vogt zu Fall gebracht worden war, fühlte sich offenbar ziemlich gut – und ließ nach dem Pfiff von Referee Sven Jablonski einen Strafstoß folgen, der eher pazifistischen Charakter hatte. Dem Gegner tat er damit nicht im Geringsten weh, Union-Keeper Frederik Rönnow wehrte den schwach getretenen Ball ohne größere Mühen zur Ecke ab.

Schon acht Tage zuvor, bei Belgiens im ungarischen Debrecen ausgetragenen Nations-League-Spiel gegen Israel (3:1), hatte Openda einen an ihm verwirkten Foulstrafstoß vergeben und war mit seinem unplatzierten Versuch an Israels Schlussmann Yoav Gerafi gescheitert. Zu dem Zeitpunkt führten die Belgier allerdings schon 3:1, vier Minuten vor Opendas Fahrkarte hatte Kevin de Bruyne das Spiel vom Elfmeterpunkt mit dem dritten belgischen Tor praktisch entschieden. Am Samstag gegen entschlossen und gut organisiert verteidigende Berliner kostete der Fehlschuss mutmaßlich zwei Punkte. „Der Elfmeter muss rein, und dann gewinnen wir das Spiel 1:0“, sagte RB-Sportdirektor Rouven Schröder nach dem Abpfiff bei Sky. Vorwürfe an Openda adressierte dennoch niemand. „Er wird sich am meisten darüber ärgern“, bilanzierte Klostermann. „Aber das können wir jetzt nicht mehr rückgängig machen.“ Höchstens besser, beim nächsten Mal.

„Ich bin kein Trainer, der Elfmeterschützen vorgibt“

An seinem Grundprinzip, dass die Mannschaft in der jeweiligen Situation auf dem Feld den geeigneten Schützen identifiziert, will RB-Trainer Marco Rose festhalten. „Ich bin kein Trainer, der Elfmeterschützen vorgibt“, sagte Rose, der gegen Union seine Gelb-Rot-Sperre auf der Tribüne der Red Bull Arena absaß und an der Linie von Co-Trainer Alexander Zickler vertreten wurde, in der Pressekonferenz nach dem Spiel. „Ich erwarte von meiner Mannschaft, dass sie die Verantwortung übernimmt, den zu finden, der sich an dem Tag gut fühlt. Aus elf Metern haben schon fast alle von den Jungs irgendwann mal einen reingemacht.“

Gut möglich freilich, dass demnächst erstmal ein anderer zum Zug kommt als Openda, der bereits im Februar gegen den FC Augsburg (2:2) mit einem ebenfalls recht kläglich ausgeführten Elfmeter an FCA-Keeper Finn Dahmen gescheitert war. „Er war jetzt nicht sonderlich toll geschossen“, hatte Rose im Februar zu Protokoll gegeben, „aber Lois ist noch jung, er wird aus dieser Situation lernen.“ Das dürfte auch diesmal gelten. „In einem Team kristallisiert sich öfter einer raus, der sie immer schießt“, sagte der RB-Coach am Samstag. „Ich glaube, bei Bayern ist es relativ klar, dass Harry (Kane, d. Red.) antritt. Außer Thomas (Müller, d. Red.) hat mal eine Idee mit seinen 500 Spielen im Rücken.“ In Leipzig soll das Prinzip der Basisdemokratie weiterhin Bestand haben. „Wir machen einfach weiter, fertig, aus“, verkündete Rose. „Beim nächsten Mal entscheidet das Team vielleicht anders.“ Könnte sein.

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