Komenda: So wurde Bartels der Kieler Held gegen Bayern

Marco Komenda ist einer von drei Profis im aktuellen Kieler Kader, die vor dreieinhalb Jahren beim legendären Pokaltriumph gegen den FC Bayern (6:5 im Elfmeterschießen) dabei waren. In der Kabine ist dieses Ereignis vorm Gastspiel der Münchner am Samstag kein Thema, in den Erinnerungen des Verteidigers aber präsent.

Holstein-Verteidiger erinnert sich an das Pokal-Wunder

Marco Komenda hat etliche Details vom 13. Januar 2021 in seinem Kopf wie auf einer Festplatte abgespeichert. Da waren zum Beispiel die Münchner Ersatzspieler. „Ich erinnere mich, dass sie nicht in Fußballschuhen, sondern in Winterstiefeln zur Bank kamen.“ Es war bitterkalt an diesem Mittwochabend an der Förde, eigenartig fand der heute 27-Jährige diesen Anblick als einer der zunächst selbst draußen saß, dennoch.

Für Komenda, vor Beginn dieser für Holstein so denkwürdigen Saison 2020/21 aus Meppen gekommen, begann das Zweitrundenmatch nach 80 Minuten. Bei seiner Einwechslung stand es 1:2. „Wir haben es ganz gut gemacht, waren aber auch nicht so richtig am Drücker.“ In der fünften Minute der Nachspielzeit bahnte sich das Wunder dann an: Hauke Wahl erzwang nach einem Eckball, halb per Kopf und halb per Schulter, die Verlängerung.

Auch Komenda hätte der Held werden können

Komenda verrät im Gespräch mit dem kicker, dass nicht viel gefehlt habe, und er hätte das Wunder vollenden sollen. Holstein hatte sich ins Elfmeterschießen gerettet. „Auf beiden Seiten hatten die ersten fünf Schützen alle verwandelt, wir hatten die Reihenfolge danach noch gar nicht festgelegt, hatten aber drei Spieler, die wegen Wadenkrämpfen nicht infrage kamen.“ Der Abwehrspieler erinnert sich an eine spontane Kurz-Konferenz mitten im Elfmeterschießen: „Fin Bartels, Fabian Reese und ich standen zusammen, und Fabi und ich waren überzeugt, dass das jetzt der Moment für Fin ist. Der wollte erst nicht.“ Also doch Reese? Oder Komenda? „Wir haben ihn überzeugt“, sagt der gebürtige Darmstädter, „und er hat es dann entschieden.“

Was danach kam, war für Komenda gleichermaßen unvergessen wie skurril. Wegen Corona war das Holstein-Stadion leer, nach der Kabinen-Party ging es nach Hause. „Wir konnten ja nirgends hin.“ Der Heimweg aber brachte die nächste Erinnerung: „Vor dem Stadion fand ein Autokorso statt. Wir hatten die Hupen schon aus der Kabine gehört. Es war verrückt in dieser Zeit. Die Menschen durften wegen der damaligen Verordnungen nicht raus auf die Straße, haben sich aber mitten in der Nacht in ihre Autos gesetzt und sind rund um unser Stadion gefahren.“

Sogar der ehemalige Lehrer schreibt

Als Komenda zu Hause ankam, realisierte er, „dass ich so viele Nachrichten auf meinem Handy hatte wie nie zuvor. Mir haben sogar ehemalige Lehrer geschrieben und Menschen, mit denen ich ewig keinen Kontakt hatte.“

Stille, Zittern, Gänsehaut und verwehte Elfmeter: Ein surrealer Abend in Kiel

Für Holstein setzte sich die Spielzeit nach dem Wintermärchen denkwürdig fort: Der Zweitligist stürmte bis ins Halbfinale, verlor dort 0:5 in Dortmund, und wäre fast aufgestiegen. Zwei Spieltage vor Schluss fehlte bei vier Punkten Vorsprung auf Rang drei ein Sieg zur Bundesliga. Geschwächt von zwei je 14-tägigen Corona-Quarantänen und einem Spielemarathon durch die letzten Saisonwochen, verlor die Mannschaft am Ende alles und auch die Relegation gegen Köln (1:0 und 1:5).

„Damals dachte ich, diese Chance kommt nie wieder“

Komenda sagt im Rückblick auf das Wunder gegen die Bayern und den Beinahe-Aufstieg: „Damals dachte ich, diese Chance kommt nie wieder.“ Jetzt kommen die Bayern in der Bundesliga doch wieder nach Kiel. Und der Zeitzeuge verrät: „Innerhalb unserer Truppe ist das Spiel von damals kein Thema mehr. Mit Finn Porath, Thomas Dähne und mir sind nur noch drei Spieler im Kader. Ich habe mal nachgeschaut: Bei den Bayern sind es mehr, und vielleicht ist es bei denen sogar viel eher ein Thema. Vielleicht weist ein Typ wie Thomas Müller, der damals dabei war, und von dem mir noch ein sehr emotionales TV-Interview in Erinnerung ist, noch mal darauf hin, dass es in Kiel nicht im Vorbeigehen funktioniert.“

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