Leichtes Aufatmen beim VfL Wolfsburg: Die intensiven Versuche, den lange verletzten Neuzugang Mohammed Amoura nicht an die algerische Nationalmannschaft abstellen zu müssen, brachten zumindest einen Teilerfolg. Der Stürmer kehrt vorzeitig zum VfL zurück.
Hasenhüttl: „Uns sind die Hände gebunden“
Am Dienstagabend richteten sich die Blicke der Wolfsburger Verantworlichen gespannt auf die Aufstellung Algeriens im Qualispiel zum Afrika-Cup gegen Äquatorialguinea (2:0). Die gute Nachricht für sie: Mohammed Amoura kam nicht zum Einsatz, der 24-Jährige stand nicht einmal im Kader. Die noch bessere Nachricht folgte nun in der Nacht zum Samstag: Der Stürmer darf vorzeitig die Rückreise nach Wolfsburg antreten.
Mit der Erlaubnis von Trainer Petkovic reist Amoura ab
Amoura wie auch der ebenfalls nicht fitte Rayan Ait Nouri (Wolverhampton Wanderers) würden „mit der Erlaubnis von Nationaltrainer Vladimir Petkovic und nach Rücksprache mit der medizinischen Abteilung nicht mit der Nationalmannschaft nach Liberia reisen, um ihnen eine risikofreie Genesung zu ermöglichen“, teilte der algerische Fußballverband mit. „Dementsprechend kehren beide Spieler ab Samstag zu ihren Vereinen zurück.“
Nun erwartet der VfL seinen 17-Millionen-Euro-Neuzugang von Union Saint-Gilloise zurück. Amoura hatte sich Anfang August im Trainingslager in Österreich einen Innenbandriss zugezogen, trug anschließend eine Schiene, stieg vor kurzem ins Lauftraining ein. An ein Mannschaftstraining war bislang nicht zu denken, umso mehr ärgerte es den VfL, dass Amoura dennoch für das Nationalteam nominiert wurde.
Die Wolfsburger Verantwortlichen unternahmen alles, um den Verband davon zu überzeugen, Amoura in Wolfsburg sein Aufbautraining fortsetzen zu lassen – vergeblich. Gegen die Abstellungspflicht war nichts zu machen, ein Einlenken der Algerier gab es zunächst nicht.
„Uns sind die Hände gebunden, da können wir nichts machen.“ (VfL-Trainer Ralph Hasenhüttl zur Abstellung Amouras)
Amoura reiste ins Camp nach Sidi Moussa, Fotos zeigten ihn zumindest in einem Eins-gegen-eins-Duell mit einem Torwart, mit einem getapten linken Knie. „Der Spieler hat vier Wochen gegen keinen Ball getreten“, sagte Wolfsburgs Trainer Ralph Hasenhüttl am Freitag am Rande des VfL-Testspiels gegen Hannover 96 (2:1) zum kicker. „Uns sind die Hände gebunden, da können wir nichts machen.“
Nur hoffen, dass alles gut gegangen ist in den vergangenen Tagen und Amoura ohne Rückschlag zurückkehren kann. Wann der Offensivmann sein ersehntes Debüt im VfL-Trikot geben kann, ist offen. Das erste Spiel nach der Länderspielpause am 14. September (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen Eintracht Frankfurt dürfte noch zu früh kommen. Immerhin: In den nächsten Tagen wird Amoura zurück sein in Wolfsburg – gesund und munter, so die große Hoffnung.